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Lemgo

"Hansestädter" feiern Pölterball im Tanz-Treff Hey

Jecken machen Lemgo im Schlafanzug unsicher

Karsten Arning (Mitte) geht beim Pölterball auf Kuschelkurs, flankiert von Doreen Haring (links, beim Busserln) und Nicole Raabe. Im Hintergrund feiern Birgit Blomberg und Addy Schulze mit. - © Foto: Nicole Reineke
Karsten Arning (Mitte) geht beim Pölterball auf Kuschelkurs, flankiert von Doreen Haring (links, beim Busserln) und Nicole Raabe. Im Hintergrund feiern Birgit Blomberg und Addy Schulze mit. (© Foto: Nicole Reineke)

Lemgo (reni). Die Narren sind los - und jetzt sogar im Pyjama. Lemgos erster reiner Karnevalsverein, die "Hansestädter", hatte am Samstagabend, 26. Januar, zum "Pölterball" in den Tanz-Treff Hey an der Herforder Straße geladen. Bei frostigen Temperaturen wurde drinnen wohlig warm im Bett gekuschelt und im "Pölter" zu bester Musik getanzt.

"Pölter" - das ist Lippisch und bedeutet so viel wie Schlafanzug. Ein Wort, das selbst einigen gebürtigen Lemgoern noch nicht geläufig war, gestand Vorsitzender Karsten Arning am Samstag. "Eigentlich sollte der Bratwurstball für diese Karnevalssaison die einzige Veranstaltung bleiben", so Gründungsmitglied Stefan Rischer. Doch die Nachfrage nach einer weiteren Karnevals-Party sei so groß gewesen, dass sich die Jecken kurzerhand zusammen setzten, um nach einem Motto zu suchen.

"Pyjama. Das hört sich doch schon komisch an. Bei uns heißt das Pölter", lacht Rischer über die Geburtsstunde des "Pölterballs". Mit seinen Mitstreitern konnte er nach der Premiere mit dem Bratwurstball (die LZ berichtete) schon viel Gutes tun. Denn die "Hansestädter" verstehen sich auch als Wohltäter. "Etwas über 300 Euro kamen aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen zusammen. Davon haben wir eine Menge Spielzeugwünsche zu Weihnachten erfüllt, einem zweijährigen Jungen aus Lemgo ein Kinderbett geschenkt, und schwimmen gelernt haben einige Kinder durch unsere finanzielle Unterstützung auch", so Stefan Rischer.

Allein 48 neue Mitgliedsanträge gab es nach dem ersten Event, und auch auf dem "Pölterball" waren es bis kurz nach 22.00 Uhr schon zwölf weitere Lemgoer Jecken, die sich nun offiziell zu den "Hansestädtern" dazu zählen dürfen.

Im Tanz-Treff war ein Bett-Outfit origineller als das andere. Vom fast antiken Nachthemd der Mutter mit Original-Stickerei über mutig gemusterte Baumwoll-Zweiteiler samt Lockenwickler im Haar bis hin zum Krankenhaushemdchen mit Stützstrümpfen war alles dabei. Zum netten Pläuschchen wurde sich dann kurzerhand ins Bett gelegt oder frisches Popcorn aus dem Nachttopf genascht. Zu Hits wie "Aloha Heja" wurde sogar im "Pölter" ordentlich gerudert und bis tief in die Nacht hinein getanzt, bis es dann daheim ins Bett ging. Natürlich im "Pölter".

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