Leopoldshöhe-Bexterhagen. Multikulturell ist es in und an der Werkstatt der Firma Wegener zugegangen. Einheimische und Asylbewerber feierten gemeinsam - und setzten damit ein Zeichen für ein gutes Miteinander.
Um den benachbarten Asylbewerbern ein Gemeinschaftsgefühl zu vermitteln, hatte die Evangelische Freikirche Leopoldshöhe in Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch "Asyl" am vergangenen Samstag zu einem gemütlichen Beisammensein eingeladen. "Uns geht es darum, ein Wir-Gefühl zu vermitteln," erzählte Initiator Erhard Wegener, der gemeinsam mit Artur Krein die Idee hatte. Bereits zum fünften Mal war die Werkstatt kurzerhand in eine Begegnungsstätte verschiedener Kulturkreise umfunktioniert worden.
Bei der Vorbereitung konnten die Familien Wegener und Krein auf zahlreiche fleißige Helfer der Kirchengemeinde zählen. Auch die Asylbewerber packten kräftig mit an. "Die Idee ist, dass sich niemand einfach an den gemachten Tisch setzt, sondern aktiv mitarbeitet," betonte Erhard Wegener, während er die verschiedenen Aufgaben verteilte. Gemeinschaftlich wurden Berge von Gemüse geschnippelt, Tische dekoriert und an der Feuerstelle wurde ordentlich eingeheizt. Kinder unterschiedlicher Herkunft spielten auf dem großen Hof und unterhielten sich mit Händen und Füßen. "Bei ihnen sind die Berührungsängste deutlich geringer als bei uns Erwachsenen", unterstrich Wegener mit Blick auf die zahlreichen Nationalitäten, die hier zusammentrafen.
Egal ob aus Nigeria, Eritrea, Pakistan, Albanien oder Algerien, die Verständigung untereinander klappte ebenso gut wie mit den Gastgebern und sorgte für ein intensives Gemeinschaftsgefühl. Ein bisschen Englisch, etwas Russisch oder Iranisch und einige Brocken Deutsch reichten für den multikulturellen Austausch. Wenn ein Gespräch doch mal ins Stocken geriet, war schnell jemand zur Stelle, der übersetzen konnte. So spricht etwa der Iraner Ebi sehr gut Deutsch, da er schon seit 26 Jahren in Deutschland lebt. Er ist Asylanten und Flüchtlingen eine große Hilfe und fungiert als Übersetzer bei Behördengängen oder Arztbesuchen. "Die Menschen freuen sich einfach über diese Gemeinschaftsaktion", brachte er es auf den Punkt.