Leopoldshöhe. Ein wenig versteckt, aber mitten in der Siedlung Am Moshagen liegt der Spielplatz Diesterwegstraße. Die Schaukel und ein Wipppferd werden von kleinen Kindern gern genutzt. Die Wiese daneben nutzen Hundebesitzer gern als Klo für ihre Tiere. Jugendliche kommen dort ebenfalls gern zusammen. Das alles soll nun jedoch anders werden.
Die Verwaltung hatte die Anwohner zu einer Versammlung eingeladen. Dort sollte die Situation rund um den Spielplatz diskutiert und über Lösungen nachgedacht werden. Bürgermeister Gerhard Schemmel war dabei. Ausgangspunkt sei ein Antrag zweier junger Familien gewesen, berichtete er im Sozialausschuss. Sie wollten die Reaktivierung des Spielplatzes erreichen.
Zur Versammlung waren Anwohner erschienen, die dem ablehnend gegenüberstehen. Der Spielplatz grenze sehr nahe an die Bebauung. Während der Versammlung habe es eine sehr schwierige Situation gegeben, berichtete Schemmel den Kommunalpolitikern. Die jungen Familien hatten den Termin nicht wahrnehmen können, weil sie zu dem Zeitpunkt lange geplante Reisen unternommen hatten, wie Brigit Kampmann mitteilte. Sie sitzt für die Grünen im Ausschuss.
Versammlung in schlechter Erinnerung
Die Versammlung selbst hat Kampmann in schlechter Erinnerung. Von einem Dialog zu sprechen, sei „extrem beschönigend". Es habe gar keine Möglichkeit der Diskussion gegeben. „Es war ganz unangenehm", sagte Kampmann, die in der Siedlung wohnt. Ihr Fraktionskollege Jürgen Hachmeister kritisierte die Öffentlichkeitsarbeit der Verwaltung in dieser Sache. Die Einladung nur in einem örtlichen Medium zu veröffentlichen und die Ratsmitglieder nicht einzuladen, sei nicht gut gewesen. Das räumte auch Bürgermeister Schemmel ein.
Im Integrierten städtebaulichen Konzept (ISEK) der Gemeinde ist vorgesehen, den Spielplatz auf eine Grünfläche am Rande der Siedlung zu verlegen. „Es ist nicht gegeben, dass es an der neuen Stelle Zustimmung gibt", warnte Kampmann. Am bisherigen Standort seien die Hecken sehr hoch. Jugendliche zögen sich gern dorthin zurück, weil sie nicht gesehen werden wollten.
„Wir wissen alle, was das ISEK zeitlich bedeutet", sagte Kampmann – eine lange Perspektive nämlich. Im ISEK-Plan hat die Umgestaltung die „Priorität B" bekommen. Damit wird sie erst nach 2025 in Angriff genommen. In der Zwischenzeit solle die größere Wiesenfläche zu einer Blühwiese gemacht und die Hecke zwischen dieser Wiese und der Fläche mit den Spielgeräten beseitigt werden, schlug Kampmann vor. Bürgermeister Schemmel nahm das als „pragmatisch" auf. Der Vorschlag diene vielleicht der Befriedung des Quartiers.
Barbara Lehne (SPD) räumte ebenfalls ein, dass die Einladung zu der Versammlung unglücklich gelaufen sei. Sie stellte auch fest, dass es in diesem Quartier keinen anderen Spielplatz gebe. Sie bat die Leitung der Felix-Fechenbach-Gesamtschule, darauf hinzuwirken, dass der Platz in den Pausen von Schülern nicht mehr genutzt werde.