Bürgerin befürchtet sozialen Brennpunkt am "B-vier" in Leopoldshöhe

Leopoldshöhe-Asemissen . Katharina Harmening ist verärgert. Sie wohnt mit ihrer Familie in der Siedlung am neuen Begegnungszentrum &bdquo;B-vier". Seitdem die Räume für private Veranstaltungen gemietet werden können , hätten vor der Coronavirus-Krise einige Feiern mit lauter Musik stattgefunden. Zugeparkte Einfahrten und ein regelrechtes Parkchaos seien keine Seltenheit. Als am Freitagabend Schüsse fallen und ein Aschenbecher in die Luft gejagt wird, reicht es ihr. Sie wendet sich an die LZ und spricht von einem neuen Brennpunkt in Asemissen. Polizei und Gemeinde schätzen die Situation anders ein.

&bdquo;Das ist enorm beunruhigend, was hier gerade passiert" &bdquo;Wir wollten am Freitagabend eigentlich ins Bett gehen, als wir laute Schüsse hörten", erinnert sich Katharina Harmening. Sie und ihr Mann hätten neun Patronenhülsen und einen kleinen zersprengten Plastik-Aschenbecher vor dem Begegnungszentrum gefunden. &bdquo;Das ist enorm beunruhigend, was hier gerade passiert", sagt sie. Die Familie wisse nicht, ob sie die Tochter noch allein vom Bahnhof nach Hause gehen lassen können.

Die Polizei bestätigt den Vorfall auf LZ-Anfrage. &bdquo;Es sind offensichtlich mehrere Schüsse mit einer Schreckschusswaffe gefallen", informiert Polizei-Pressesprecher Lars Ridderbusch. &bdquo;Es kann sein, dass Jugendliche mit der Waffe auf den Aschenbecher geschossen haben." Eine Anzeige gegen Unbekannt ist gestellt, die Ermittlungen laufen, berichtet Ridderbusch.

Gemeinde und Polizei sehen keinen Brennpunkt Dass es sich beim &bdquo;B-vier" um einen Brennpunkt handelt, kann die Polizei nicht bestätigen. &bdquo;Da gibt es andere Plätze wie die Schulen, an denen sich die Jugendlichen regelmäßig treffen", sagt er. Sollte sich das Begegnungszentrum zu so einem Platz entwickeln, werde die Polizei dort auch häufiger kontrollieren. Solange es dafür keine Anhaltspunkte gebe, werde der Vorfall als einmalige Ordnungswidrigkeit eingestuft.

So schätzt es auch die Gemeinde ein. &bdquo;Es ist natürlich bedenklich, wenn Jugendliche mit Waffen hantieren und wir nehmen die Situation sehr ernst", macht Andrea Rodekamp, Leiterin des Fachbereichs Bildung und Soziales, deutlich. &bdquo;Dass sich das ,B-vier zu einem Brennpunkt entwickelt, denke ich aber nicht." Es gebe für Jugendliche attraktivere, verstecktere Ecken als ein Gebäude mitten im Wohngebiet. Am Begegnungszentrum seien von Anfang an zudem keine Bänke aufgestellt worden, um genau das zu vermeiden. Die Gemeinde wolle die Situation dennoch im Blick behalten. Vorfälle sollten Bürger stets dem Ordnungsamt melden.

Parksituation wird sich nicht ändern Dieses kontrolliere in regelmäßigen Abständen auch die Parksituation in der Parkstraße. Katharina Harmening kritisiert, dass es viel zu wenig Stellplätze gebe. &bdquo;Wenn Vereine ihren Sport ausüben und parallel ein VHS-Kursus stattfindet, kommt es zu einem Parkchaos", sagt sie. &bdquo;Die komplette Straße wird zugestellt, unsere Einfahrten werden blockiert." Dann müsse sie in die Halle gehen und die Person finden, die ihre Einfahrt zuparke. Als Reaktion höre sie teilweise blöde Sprüche wie &bdquo;da werden Sie schon rauskommen, stellen Sie sich nicht so an". Sie hofft, dass sich die Situation mit dem endgültigen Ausbau der Straße entspanne und neben den 27 vorhandenen weitere Stellplätze eingerichtet werden.

Das wird aber nichts, wie Dirk Puchert-Blöbaum, Fachbereichsleiter Bauen, Planen und Ordnung, erklärt. &bdquo;Wir haben zwei Mal, im November und im Januar, eine Bürgerveranstaltung gemacht und die Anwohner gefragt, ob weitere Stellplätze gewünscht sind", sagt er. Die Mehrheit aber habe dagegen gestimmt. &bdquo;Alle wollten, dass die Straße frei bleibt." Er betont, dass diese Bürgertreffen nicht vorgeschrieben, sondern eine Eigeninitiative seitens der Gemeinde sind, um gemeinsam mit den Bürgern etwas für ihren Ort zu entscheiden.

So hatte die Gemeinde im März einen Austausch mit den Anwohnern zur Lärm-Problematik bei privaten Feierlichkeiten geplant. Diese soll wegen dem Coronavirus nun nach den Sommerferien nachgeholt werden. &bdquo;Die Anliegen der Bürger sind uns wichtig und wir wollen gemeinsam eine Lösung finden", macht Andrea Rodekamp deutlich.

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