Betreiber vom Café Orange gibt auf

Leopoldshöhe . Ein Café sucht einen neuen Betreiber, ein Leopoldshöher hat sich selbstständig gemacht und ein langjähriges Angebot für Mütter und Kinder ist nun geschlossen. Außerdem hat ein Paar einen neuen Standort in Asemissen gefunden – und profitiert in einem Bereich von der Coronavirus-Situation.

Verabschieden müssen sich die Leopoldshöher von einem beliebten Gastronomen auf dem Marktplatz. Der Pächter des Café Orange, Markus Möller, hat nach fast einem Jahr Stillstand und coronavirusbedingt fehlender Einnahmen das Café geschlossen. Das bestätigt Dirk Puchert-Blöbaum von der Gemeindeverwaltung. Die Gemeinde hatte das Café im März 2019 an Markus Möller verpachtet. Der Pächter hatte sich viel vorgenommen, hatte Frühstück, kleine Speisen, Kuchen und Getränke angeboten und als Irland- und Schottland-Fan auch ausgewählte Whisky-Sorten ins Regal gestellt.

Pächter und Gemeinde schließen Aufhebungsvertrag &bdquo;Wir haben jetzt einen Aufhebungsvertrag gemacht", sagt Puchert-Blöbaum. Die Gemeinde hatte noch versucht, den Betreiber zu halten, die Miete war zuletzt – bis auf die Nebenkosten – ausgesetzt worden. Jetzt gebe es Überlegungen und Gespräche über eine Nachfolgenutzung, sagen könne er dazu aber noch nichts.

Tischler Jan Keltz hat sich jetzt in Leopoldshöhe selbstständig gemacht – mit seinem Betrieb &bdquo;Holzart". Nebenberuflich war er in seinem Handwerk bereits tätig, war aber noch angestellt. Gebürtig kommt der 45-Jährige aus Brandenburg. Als sein Ausbildungsbetrieb in den 90er Jahren insolvent war, zog er 1994 nach Ostwestfalen-Lippe g und beendete seine Ausbildung bei der Gütersloher Tischlerei Temme. Als ausgebildeter Bau- und Möbeltischler hat er verschiedene Tischlerei-Bereiche kennengelernt. Und er habe sich immer wieder etwas Neues angeeignet, &bdquo;zuletzt habe ich in einer Firma gearbeitet, die auch Fußboden-Nivellierung macht". Ein ebener Fußboden sei beispielsweise entscheidend, wenn Vinyl-Bodenbelag verlegt werde. Noch sucht er eine eigene Werkstatt und will auch Mitarbeiter einstellen.

Gartenfreunde transportieren damit Pflanzen und Blumenerde, Heimwerker holen Baustoffe, Freizeitsportler können ihre Motorräder und Boote überführen – ein Anhänger ist vielseitig einsetzbar. Ein heimisches Unternehmen ist mit Verkauf und Vermietung von Anhängern so erfolgreich, dass es nun mehr Platz benötigte. In Asemissen wurde &bdquo;Dein Anhänger" fündig. Manuel Schwarzenberg ist ausgebildeter Anlagentechniker und war 20 Jahre für ein Mobilfunkunternehmen tätig. Als er feststellte, wie viel Potenzial in dem Geschäft mit Anhängern steckte, gründete der Bielefelder vor sieben Jahren sein eigenes Unternehmen.

Mobile Saunen auf dem Anhänger Die Geschäftsräume an der Detmolder Straße wurden &bdquo;super eng", wie seine Partnerin Giulia Brand erklärt. Beim Eisessen in Asemissen wurde sie auf leer stehende Räume unmittelbar an der Scherenkrug-Kreuzung aufmerksam. Zu Jahresbeginn hat &bdquo;Dein Anhänger" an der Hauptstraße 372-376 eine Fläche von 10.000 Quadratmetern übernommen.

In jüngster Zeit seien vermehrt Anhänger für mobile Saunen geordert worden – eine Folge der Corona-Pandemie. Der Unternehmer hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesteckt. &bdquo;Wir wollen jährlich 8000 Anhänger verkaufen", sagt er. Schon jetzt stoßen die zwölf Beschäftigten an ihre Grenzen. &bdquo;Wir suchen dringend Verstärkung", sagt Schwarzenberg.

Ihre Kundinnen hatten zwar im August noch eine Spendenaktion im Internet gestartet, geholfen hat das aber auch nicht. Karin Sandjohann musste nun &bdquo;Karins Babytreff" schließen. Die Heilpädagogin und Erzieherin hatte fast 26 Jahre lang in Leopoldshöhe und Umgebung Kurse für Mütter mit ihren Babys und Kleinkindern gegeben. &bdquo;Ich habe mehr als 5000 Babys betreut", sagt Karin Sandjohann. Vereinzelt waren auch mal Väter dabei. Weil sie coronavirusbedingt keine Kurse mehr anbieten konnte, hat sie den Babytreff nun – schweren Herzens – geschlossen, die Räume vermietet sie inzwischen privat. Sie ist nun als Erzieherin in der AWO-Kita am Schulzentrum tätig. Dort will sie abends wieder Kurse anbieten, wenn es wieder möglich sein sollte. Und den Eltern-Startkursus des Kreises Lippe wird sie auch übernehmen. Die Einrichtung des Babytreffs verkauft sie derzeit.

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