Leopoldshöher üben Kritik am Infektionsschutz

Leopoldshöhe . Um die Situation an den Schulen und den Kitas in der Gemeinde ging es während der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur. Die hohen Coronainfektionszahlen hatten und haben bereits Einfluss auf den Betrieb in verschiedenen Einrichtungen. Das veranlasste den Ausschussvorsitzenden Christian Kühnel zu deutlicher Kritik in Richtung Landesregierung.

Andrea Rodekamp, Fachbereichsleiterin Bildung/Soziales, fasste die Corona-Lage in den Kitas zusammen, deren Träger die Gemeinde Leopoldshöhe ist. Demnach musste eine Kita eine Zeit lang komplett geschlossen werden, da &bdquo;der Betrieb nicht mehr möglich war", weil auch zu viele Erzieherinnen betroffen waren. Zwei weitere Kitas seien &bdquo;nur wenig betroffen, eine andere etwas mehr".

Schulleiter berichten An dem Fachausschuss nehmen auch immer die Schulleiterinnen der beiden Grundschulen und der Schulleiter der Felix-Fechenbach-Gesamtschule teil. Sie ergänzten die Angaben aus Sicht ihrer Schulen. Mittlerweile, so sagte FFG-Leiter Manfred Kurtz habe sich die Lage &bdquo;etwas beruhigt". Auch er bestätigte die steigende Zahl an Coronafällen, allein in der vergangenen Woche habe es 32 positive Tests gegeben.

Von im Schnitt zwei positiven Pooltests pro Tag bei den Kindern, berichtete Diana Fleer für die Grundschule Asemissen. Auch im Kollegium gebe es Erkrankungen. &bdquo;Noch sieht es so aus, als ob wir den Unterricht noch steuern können, aber die Grenzen sind erreicht", sagte die Schulleiterin. Für die Grundschule Nord hofft Schulleiterin Cornelia Schmidt, &bdquo;dass wir den Knick bald überschritten haben". Auch in ihrer Schule habe es viele positive Pooltests gegeben, zuletzt &bdquo;16 von 30". Auch hier seien Lehrer erkrankt, sie hätten aber bislang noch keine Klasse schließen müssen. &bdquo;Die Höchstzahl waren 48 positive Tests."

Hohe Zahl an Infizierten Ausschussvorsitzender Christian Kühnel reagierte schockiert auf die Zahlen aus den Kitas und Schulen der Gemeinde. Nach den aktuellen Zahlen sei ja mittlerweile &bdquo;jeder 20. Leopoldshöher mit dem Coronavirus infiziert". Aus seiner Sicht habe die nordrhein-westfälische Landesregierung keine ausreichenden Coronaschutzmaßnahmen, wie beispielsweise Luftfilter für alle Schulen und vor allem für Kitas angeordnet. Die Gemeinde konnte zwar einige mobile Luftfilter für spezielle Räume anschaffen, die Kitas blieben aber dabei &bdquo;außen vor".

&bdquo;Es sieht nach einer Durchseuchung einer ganzen Generation aus", schimpfte er. Er sei &bdquo;fassungslos". Ein gutes Kita-Angebot finden Eltern in der Gemeinde – so fasste Andrea Rodekamp die Zahlen zusammen, die sich aus der Kita-Bedarfsplanung ergeben. Sie wird vom Kreis Lippe erstellt, da Leopoldshöhe kein eigenes hat und somit dem lippischen Kreis-Jugendamt angehört. Von den 562 Plätzen im Ü3-Bereich werden nach aktuellem Stand der Anmeldungen 508 belegt. Im U3-Bereich gibt es 156 Anmeldungen bei 147 Plätzen. Hier könne der Bedarf in der Gemeinde gut durch Tageseltern-Angebote gedeckt werden.

Für die Grundschule Asemissen liegen 71 Anmeldungen vor, in der Grundschule Nord werden 87 i-Dötze ab Sommer erwartet. Weil das Anmeldeverfahren für die Gesamtschule noch lief, teilte Schulleiter Manfred Kurtz mündlich die aktuellen Anmeldezahlen mit. Demnach gab es 170 Anmeldungen für den nächsten fünften Jahrgang – bei 135 Plätzen. Weitere zehn Plätze seien für Schüler mit Förderbedarf vorgesehen, davon seien sieben vergeben. Acht Kinder aus Leopoldshöhe werden keinen Platz an der FFG bekommen. Ein Thema war in diesem Zusammenhang auch der – nicht nur – coronabedingte Förderbedarf für die Kinder und Jugendlichen.

Es zeige sich, dass immer mehr Kinder unterstützt werden müssten, sagten beide Grundschulleiterinnen. 39 sogenannte Bildungsgutscheine für das Aufholen von Lerninhalten nach Corona könne die Grundschule Asemissen vergeben, erklärte Diana Fleer. Es sei aber schwierig für die Eltern, in Leopoldshöhe überhaupt außerschulische Bildungseinrichtungen dafür zu finden.

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