Leopoldshöher fahren zur Goldenen Hochzeit im Wohnmobil von OWL nach Norwegen

Leopoldshöhe. Sybille und Klaus Nellessen nicken zufrieden. &bdquo;Alles, was man braucht, ist da", sagen beide, nachdem Kundenberater Petros Loukas ihnen das Wohnmobil vom Typ &bdquo;Sunlight" ausführlich von innen und außen gezeigt hat. Es gibt ein Doppelbett, Kühlschrank, Küche mit Gasherd, Kühl- und Gefrierschrank. Die Schränke sind komplett mit Geschirr ausgestattet. &bdquo;Wir wollen nach Norwegen in die Mitternachtssonne", sagt Sybille Nellessen bei der Schlüsselübergabe. &bdquo;Das wollten wir schon seit 20 Jahren."

Doch in diesen Tagen ist es nun soweit, die große Reise des Ehepaars mit dem bei der Firma Mietcamper in Bielefeld gemieteten Wohnmobil kann in Angriff genommen werden. &bdquo;Das ist unser gegenseitiges Geschenk zur Goldenen Hochzeit", sagt Klaus Nellessen lächelnd.

"Manche fragen schon für nächstes Jahr nach" Mit der außergewöhnlichen Reise anlässlich des Jubeltages, den sie am 30. Juni feiern, sind die beiden Lipper zum Beginn der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen in bester Gesellschaft. &bdquo;Als wir vor vier Wochen gebucht haben, gab es nicht mehr viel", erinnert sich Sybille Nellessen. Das will etwas heißen. &bdquo;Der Trend hat stark angezogen. Die Buchungssituation ist wirklich hervorragend", sagt Firmenchef Ümit Cinar. Immerhin kann er an vier Standorten in Ostwestfalen-Lippe rund 150 Wohnmobile zur Vermietung anbieten. &bdquo;Manche fragen schon für nächstes Jahr nach."

Denn wer sich in diesen Tagen dazu entscheidet, ein Wohnmobil zu erwerben, hat schlechte Karten. &bdquo;Wer sich als Neueinsteiger ein Wohnmobil kaufen will, muss ein Jahr warten", berichtet Michael Wannow, Touristiker des ADAC OWL, in dessen Geschäftsstellen in diesen Tagen der Andrang von Rat suchenden Urlaubern groß ist.

"Ziel Nummer eins ist ganz klar Kroatien" Die Nachfrage nach Campingurlaub habe in den vergangenen Jahren um jeweils rund zehn Prozent zugenommen, berichtet der Experte. Aber auch viele andere Urlauber, die mit einem Wohngespann oder mit dem Auto in den Urlaub starten wollen, brauchen in diesen Tagen Hilfe der ADAC-Experten.

&bdquo;Ziel Nummer eins ist ganz klar Kroatien", hat Wannow beobachtet. Dann folgt Italien mit den Regionen Toskana, Gardasee und Venetien sowie Frankreich und Spanien. Natürlich sind auch die deutschen Reiseziele Ostsee, Mecklenburg, Nordsee und der Süden gefragt. Die Nachfrage nach Serviceleistungen nähere sich langsam wieder der Vor-Corona-Zeit an, so Wannow. Besonders häufig werden Vignetten für die Auslandsreise gebucht und bezahlt, hinzu kommen Fragen zur Maut oder den Höchstgeschwindigkeiten im Ausland.

Ein Insider-Tipp von Wannow: Für Nicht-EU-Länder wie Serbien oder die Türkei brauche man eine Vollmacht, wenn man am Steuer eines Autos einreisen wolle, dessen Halter man nicht selber sei. Ein Beispiel: &bdquo;Ist die Ehefrau die Halterin und sie fährt nicht mit, braucht man auch eine solche Vollmacht." Es habe schon Probleme mit der Einreise deswegen gegeben. Zudem brauche man dort eine grüne Versicherungskarte. Diese gebe es gratis bei der Versicherung.

Lambros Marantzis, in Bielefeld lebender Lehrer, will mit Frau und Sohn in sein Heimatland reisen. &bdquo;Ich habe für Österreich und Slowenien meine Vignetten gebucht", berichtet er. Rund 2.500 Kilometer hat er vor sich, bis zu seiner griechischen Heimatstadt Agrinio.

"Wir fahren wegen der Natur hin" Zurück zum Wohnmobilverleiher. Dort stellt Petros Loukas das Notbett vor, das unter der Decke des Wohnmobils eingeklappt versteckt ist. &bdquo;Das kann man ja noch runterfahren, wenn man sich nicht mehr versteht", sagt er augenzwinkernd. Doch danach sieht es angesichts der leuchtenden Augen der Eheleute Nellessen nun nicht gerade aus. Fast zeitgleich haben sich auch Brigitte und Peter Grünewälder ein ähnliches Fahrzeug gemietet. Auch sie zieht es nach Norwegen. &bdquo;Die großen Städte haben wir schon gesehen. Wir fahren wegen der Natur hin", sagt Brigitte Grünewälder, ehe sich die beiden mit der Handhabung der Markise des Fahrzeugs vertraut machen. Die Vorfreude ist auch ihnen anzusehen.

Michael Wannow hat ein paar Tipps für alle, die erstmals campen wollen: Wannow rät allen, die ins Camping einsteigen wollen, sich zuvor Gedanken zu machen, mit welchem Fahrzeug der Campinganhänger gezogen werden soll. Wichtig sei zudem die Frage, wie viel Gewicht das Auto ziehen darf und wie hoch die Stützlast sein darf. &bdquo;Wer oft den Ort während des Urlaubs wechseln will, sollte lieber auf ein Wohnmobil gehen", sagt Wannow. Ein Gespann hingegen ermögliche, mit dem eigenen Auto auch im Urlaub noch Flexibilität für Unternehmungen zu haben, so der Experte.

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