Quartierspläne in Leopoldshöhe werden konkret

Leopoldshöhe. Einen aktuellen Sachstand zum künftigen Baugebiet Brunsheide gab jetzt Susanne Knipping, in der Verwaltung für das Projekt zuständig, während der Sitzung des Hochbau- und Planungsausschusses. Die Kommunalpolitiker fällten zudem eine Entscheidung, die den hohen Puls eines Bürgers symbolisch wieder runterbringen sollte.

Brunsheide

So langsam werden die Pläne konkreter, wie das &bdquo;Lebendige Quartier Brunsheide“ einmal aussehen soll. Nach Abschluss des Architektenwettbewerbs für dieses in der Gemeinde einmalige Quartier und nach Bekanntgabe des Siegerbeitrags geht es darum, wie das Modell nun im Einzelnen umgesetzt werden soll. Dafür hat sich die Gemeinde (beratende) Hilfe von Büros, Ämtern und Organisationen geholt.

In den Fachausschüssen waren nun die Wegeführung und das Verkehrskonzept im Quartier Thema. Wie kommen Bewohner, Besucher, Feuerwehr, Rettungswagen und Müllfahrzeuge rein und raus, darum geht es. Auch wo die künftigen Bewohner und ihre Besucher ihre E-Bikes, Räder oder Autos parken können, muss geplant werden. Fußwege, Grünflächen, Gemeinschaftsflächen – all das bekommt immer mehr Kontur. Regelmäßig tagt der Arbeitskreis Brunsheide mit Vertretern aus Politik und Verwaltung, so auch im Vorfeld der aktuellen Ausschusssitzung. Professor Daniel Seebo hatte eine erste Version für ein Stellplatz- und Verkehrskonzept bereits während der Sitzung des Ausschusses für Straßen, Plätze und Verkehr vorgestellt.

Er hatte dabei vorgeschlagen, statt der anfangs geplanten Tiefgaragen (&bdquo;zu teuer und zu unflexibel“) zwei Quartiersgaragen als Parkhäuser im Süden und Norden des Gebietes vorzusehen, zusätzlich zu dem sogenannten Mobilitätshub im Zufahrtsbereich an der Herforder Straße. Stellplätze an Einfamilien- und Doppelhäusern gibt es aber auch. Die restlichen Stellflächen und Besucherparkplätze sind ebenfalls konzentriert angelegt, allein Behindertenparkplätze sind auf dem Gebiet verteilt.

Daniel Seebo empfiehlt, mit einem Stellplatzschlüssel von 1 bis maximal 1,25 Stellplätzen pro Wohneinheit zu planen. Der Stellplatzschlüssel wird bei neuen Bauvorhaben in Leopoldshöhe immer wieder diskutiert und eher höher angesetzt, weil die Haushalte meist zwei bis drei Autos haben. In ländlichen Regionen überzeugten die ÖPNV-Angebote als echte Alternative zum Pkw nicht, heißt es immer. Daniel Seebo wies darauf hin, dass Mobilitätsalternativen nur angenommen werden, wenn es einen restriktiveren Ansatz gebe. Weniger oder auch zu wenig Platz fürs Auto könne demnach eher helfen, es auch mal anders zu versuchen.

Bei Neubaugebieten wird schon seit einiger Zeit darauf geachtet, auszuschließen, dass Müllfahrzeuge auf ihren Touren rückwärts fahren müssen. Das soll auch in der Brunsheide vermieden werden. Ein Vorschlag ist deshalb, Sammelplätze für Mülltonnen einzurichten. Die Wege von Haustür zur Tonne seien maximal 60 bis 70 Meter weit, erklärte Daniel Seebo auf Nachfrage von Heidrun Bode (Grüne).

Es habe auch schon Gespräche mit den Entsorgungsunternehmen gegeben, ergänzte Susanne Knipping im Hochbau- und Planungsausschuss. Daraufhin seien nun noch weitere Wegeverbindungen für die Fahrzeuge vorgesehen, um die Mülltouren gut organisieren zu können. Wegen der Quartiersgaragenoption sinkt die Zahl der Wohneinheiten von 220 auf 215. Auch die Anordnung ändert sich etwas. Wie Susanne Knipping erklärte, soll es angrenzend an der Straße &bdquo;Auf der Helle“ keine Mehrfamilienhäuser mehr, sondern nur Einfamilien- und Doppelhäuser geben.

Als Nächstes geht es um das Integrierte energetische Quartierskonzept. Der Regenwasserkanal, so laute eine Idee aus den ersten Beratungen, könne zur energetischen Versorgung genutzt werden, sagte Susanne Knipping. Ziel ist eine klimafreundliche Energieversorgung für die Brunsheide.

Bebauungspläne Über Anträge zu Nachverdichtungen in bestehenden Baugebieten mussten die Kommunalpolitiker im weiteren Sitzungsverlauf entscheiden. Unproblematisch und damit einstimmig ging ein Antrag auf Änderung des Baufensters durch, damit in Greste auch im hinteren Grundstücksbereich gebaut werden kann.

Den emotional vorgetragenen Einwand (Naturschutz und &bdquo;Eingriff in die Privatsphäre“) gegen Erweiterungspläne in Bexterhagen, den ein Anwohner zu Beginn der Sitzung vorgetragen hatte, benötigte der Ausschuss mehrheitlich fürseine Entscheidung gar nicht. Nur die FDP stimmte für den Antrag, auf einer unbebauten Fläche an der Heidestraße im Landschaftsschutzgebiet Bebauung zu ermöglichen. Alle anderen waren dagegen – wegen der Lage im Landschaftsschutzgebiet. Klaus Fiedler (CDU) fragte nach dieser Entscheidung scherzhaft in Richtung kritischen Anwohner, ob sich sein Puls wieder beruhigt habe. Antwort: &bdquo;Der ist immer hoch.“

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