Pädagoge referiert über Energieversorgung der Natur: "Das Schlaraffenland ist abgebrannt"

Leopoldshöhe-Asemissen. Im Januar hatte Klaus Stoevesandt im Erzählcafé des Sozialen Netzwerks über die Energieversorgung der Natur referiert. Ebenfalls auf reges Interesse stieß sein thematisch anschließender Vortrag &bdquo;Wie das Leben aus den Meeren auf das Festland kam“ in der Begegnungsstätte B-vier. Auch diesmal hat es reichlich Diskussionsbedarf gegeben.

&bdquo;Alle Lebensprozesse, die uns ausmachen, sind im Meer entwickelt worden“, hob der pensionierte Pädagoge noch einmal hervor. Und auch dieses: &bdquo;Der rasante Kohlendioxid-Anstieg in den vergangenen 100 Jahren läuft parallel mit der Industrialisierung und macht Sorge.“ Denn der CO2-Gehalt der Luft und das Temperaturniveau laufen parallel. Erderwärmung habe es schon immer gegeben, &bdquo;aber nicht von Menschen produziert und nicht in dieser Geschwindigkeit.“ Stoevesandts Fazit: &bdquo;Wir müssen mit wesentlich weniger Energie auskommen.“

Der Mensch verspielt, was die Natur erschuf In seinem auf wissenschaftlichem Niveau ausgearbeiteten Referat verdeutlichte Stoevesandt, welch enorme Leistung die Natur im Karbonzeitalter vollbracht habe, um eine Atmosphäre für Pflanzen, Tiere und Menschen zu schaffen, und wie die Bevölkerung derzeit dabei sei, dies durch CO2-Freisetzung wieder zunichte zu machen. Drei Viertel der Zeit auf Erden habe das Leben ausschließlich im Wasser als geschütztem Raum stattgefunden, führte Stoevesandt die Entwicklung vor Augen.

Mit dem Karbonzeitalter von rund 400 Millionen Jahren &bdquo;stellten sich der Natur neue Aufgaben“. Das Leben drängte aus den Tiefen der Meere.

Zu den grandiosesten Entwicklungen der Natur gehöre ohne Zweifel die Steigerung der Gewebefestigkeit, so dass ein Höhenwachstum der Bäume möglich geworden sei. Um diese bis hoch hinauf mit Wasser versorgen zu können, habe die Natur einen schlauen Mechanismus gefunden. &bdquo;Dafür war ein chemischer Witz notwendig“, eine Art Wasserleitsystem. Kohleablagerungen bildeten sich, die grüne Lunge hat die Erdatmosphäre verändert, der Sauerstoff hat sich rapide vermehrt.

Der Mensch ist auf Pflanzen angewiesen Mittlerweile werde Kohle in rasender Geschwindigkeit abgebaut und Bäume in vielen Teilen der Welt zuhauf gefällt. Das hat Folgen. &bdquo;Wir sind teuflisch auf Grün angewiesen“, betonte Klaus Stoevesandt. &bdquo;Wir haben jahrelang geaast“, ergänzte ein Besucher, und bilanzierte: &bdquo;Das Schlaraffenland ist abgebrannt.“

Klaus Stoevesandt nahm während seines Vortrags Bezug auf das Buch &bdquo;Das Ende des Kapitalismus“ von Ulrike Herrmann. Die Autorin ist sicher, dass sich Kapitalismus mit Umweltschutz und den Anforderungen an eine grüne Zukunft nicht vertragen. &bdquo;Wir müssen bei den Emissionen bis 2045 auf Netto-Null sein“, fordert Herrmann. &bdquo;Das ist bisher nirgendwo zu sehen.“

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