Leopoldshöher Eltern hochbegabter Kinder haben Aha-Erlebnisse

Leopoldshöhe-Asemissen. Mit Hochbegabung wird beschrieben, wenn ein Mensch einen IQ von mehr als 130 hat. Diese Menschen sind in der Lage, sich Neues – zum Beispiel Lernstoff – schneller zu erschließen als andere. Und trotzdem sind die schulischen Leistungen mancher hochbegabter Kinder schwach. Was tun? Ilka Thamm-Brinkmann aus Leopoldshöhe hat eine Elterngruppe gegründet, die sich im Asemisser Begegnungszentrum B-Vier trifft. Das Auftakttreffen hielt einige Aha-Erlebnisse bereit.

Denn dass Hochbegabung nicht immer nur Vorteile mit sich bringen muss und unter Umständen sogar in schlechten Schulnoten resultieren kann, weiß Ilka Thamm-Brinkmann. &bdquo;Ein zentrales Problem ist, dass diese Kinder sich nicht in bestehende Muster hineinpressen lassen und viel individuelle Förderung und Beziehungsarbeit benötigen“, sagt sie. &bdquo;Jahrelange Unterforderung kann unter anderem eine Verweigerungshaltung zur Folge haben.“

Ilka Thamm-Brinkmann erklärt damit den Umstand, dass trotz enormer Intelligenz die schulischen Leistungen vieler Hochbegabter durchaus schwach sein können. Jugendliche Hochbegabte haben es in dieser Hinsicht besonders schwer, weil die bereits herausfordernde Zeit der Pubertät durch die Hochbegabung und die damit verbundenen Probleme nochmals verkompliziert werden kann.

Schwache schulische Leistungen

Die Erfahrung des &bdquo;Under-achievements“ – also schwacher schulischer Leistungen trotz besonderer Intelligenz – hat Ilka Thamm-Brinkmann mit ihrem eigenen Sohn er- und durchlebt, wie sie sagt. Um Eltern, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind, einen Anlaufpunkt zu geben, entschied sie sich zusammen mit ihrem Mann, Andreas Brinkmann, dazu, eine Elterngruppe zu gründen. Ausgangspunkt für die Gruppengründung war die Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK), in der sich die ersten Eltern vernetzten, vor allem via E-Mail und in Chatgruppen.

Auf einen Onlineaufruf meldeten sich zwölf Eltern aus Ostwestfalen-Lippe, die für das erste Treffen im Juni nach Leopoldshöhe kamen. &bdquo;Es meldeten sich Eltern aus der gesamten Region, quasi von Paderborn bis Herford“, sagt Ilka Thamm-Brinkmann. Bei einem ersten Treffen tauschten sie sich über ihre Erfahrungen aus. &bdquo;Uns fiel auf, dass Probleme in der Schule ein wiederkehrendes Thema waren. Die Inklusion nach oben scheint noch nicht so gut zu funktionieren“, erinnert sich Andreas Brinkmann an das erste Treffen.

Die neugegründete Gruppe soll aber nicht nur ein Forum für den Erfahrungsaustausch von Eltern sein, sondern möchte diesen aktiv helfen. &bdquo;Wir planen, künftig Referenten einzuladen, die Impulse zu verschiedenen Themen geben“, sagt Ilka Thamm-Brinkmann.

Geplant ist, dass die Gruppe sich etwa alle drei Monate im Begegnungszentrum B-Vier trifft – das nächste Treffen steht deshalb im Dezember an. Ansonsten soll es per gemeinsamer Chatgruppe einen engen Austausch zu Erfahrungen, Herausforderungen und Problemen geben. Interessierte können Zugang zu dem Netzwerk erhalten, indem sie Kontakt zur Regionalgruppe der DGhK per E-Mail an verein@dghk-owl.de aufnehmen.

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.dghk-owl.de

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