Bürgermeister Martin Hoffmann stellt sich den Fragen der Leopoldshöher

Leopoldshöhe. Schon die erste Frage des Moderators sorgte in Aula der Felix-Fechenbach-Gesamtschule für schmunzelnde Gesichter – und offenbarte zugleich: Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmen der Podiumsdiskussion gibt es eindeutig mehr Katzen- als Hundemenschen. Auch bei der Wahl &bdquo;Leopoldshöhe oder New York“ musste sich die Weltmetropole gegen die ländlichen Idylle geschlagen geben.

Rund 150 Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um die von SPD, CDU, Grünen und FDP organisierte Podiumsdiskussion zur bevorstehenden Kommunalwahl zu verfolgen. Auf schwarzen Stühlen nahmen fünf Ratskandidaten – Jennifer Hohberger (CDU), Annkathrin Sonntag (Grüne), Susan Gottwald (Grüne), Hans Christian Asemissen (FDP) und Nils Geigl (FDP) – neben Bürgermeister Martin Hoffmann (SPD) Platz. Hoffmann ist der gemeinsame Bürgermeisterkandidat dieser vier demokratischen Parteien. Im hinteren Teil der Aula hatten die Parteien Infostände aufgebaut, um nach der Diskussion direkt mit den Gästen ins Gespräch zu kommen. Nach einer lockeren &bdquo;Entweder-Oder“-Fragerunde übernahm zunächst Hoffmann das Wort.

Finanzielle Lage ist schwierig In mehreren Themenblöcken stellte er sich den Fragen des Moderators Maurice Flege zum Thema Finanzen, Infrastruktur und Soziales – und machte keinen Hehl daraus, dass die finanzielle Lage der Gemeinde alles andere als rosig ist. Kritik übte er auch an der jahrelangen Fixierung auf Einfamilienhäuser, die dazu geführt habe, dass heute kaum noch bezahlbare Mietwohnungen verfügbar seien. Mit dem Mehrgenerationenprojekt &bdquo;Brunsheide“ wolle die Gemeinde gegensteuern.

Eigentlich war an dieser Stelle eine Diskussion aller drei Bürgermeisterkandidaten vorgesehen. Doch während Hoffmann Rede und Antwort stand, sagten seine Mitbewerber Siegfried Fuchs (AfD) und Frank Elbrächter (PUB) nach anfänglicher Zusage für die Podiumsdiskussion wieder ab. Immerhin war die PUB mit einem Vorstandsmitglied zeitweise im Publikum vertreten. Beim Thema Windkraft sprach Hoffmann seine eigene Betroffenheit an. In nur 350 Metern Entfernung von seinem Haus blickt er auf die Anlagen in Greste. &bdquo;Manchmal nervt mich das“, gab er offen zu. &bdquo;Aber 98 Prozent der Zeit freue ich mich, dass daraus Energie gewonnen wird. Ich schaue lieber auf ein Windrad als auf ein Kohlekraftwerk.“

Kandidaten im Rampenlicht Aus dem Publikum kamen zwei Fragen. Ein Zuschauer wollte den aktuellen rechtlichen Stand zum Projekt &bdquo;Brunsheide“ wissen: Was passiert gerade – und lässt sich überhaupt noch etwas verhindern? Hoffmann erklärte, dass derzeit die Infrastruktur geschaffen, also Straßen und Leitungen gebaut werden, danach beginne die Grundstücksverwertung. Ein weiterer Bürger bemängelte die geänderte Verkehrsinsel an der Herforder Straße. Diese sei, so Hoffmann, bereits mit Blick auf das neue Baugebiet und die Sicherheit der Schüler angepasst worden.

Damit die Veranstaltung nicht zu einer reinen &bdquo;Hoffmann-Show“ mutierte, ließ der Moderator den Bürgermeister immer wieder pausieren und holte die Ratskandidaten zurück ins Rampenlicht. Annkathrin Sonntag, Biologin und in Leopoldshöhe aufgewachsen, betonte, dass ihr neben dem Umweltschutz auch digitale Verwaltungsprozesse und Bürokratieabbau wichtig seien. Ihre Parteikollegin Susan Gottwald unterstrich als passionierte Radfahrerin die Bedeutung sicherer Radwege.

Hans Christian Asemissen (FDP) stellte die Schulpolitik und die Kinderbetreuung in den Mittelpunkt – nicht zuletzt aus seiner Rolle als Vater heraus. Sein Parteifreund Nils Geigl, Student der Sportökonomie, möchte ausreichend Sport- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche schaffen und gleichzeitig das Ehrenamt stärken. Für CDU-Kandidatin Jennifer Hohberger ist die zügige Umsetzung des OGS-Rechtsanspruch ein zentrales Anliegen. Als Mutter ist es ihr besonders Anliegen, dass Eltern ihre Kinder gut aufgehoben wissen und Beruf und Familie leichter vereinbaren können.

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