Lügde-Elbrinxen. Der 56-jährige Hauptverdächtige im Lügder Missbrauchsfall redet nun mit den Ermittlungsbehörden. Nachdem er im April Polizei und Staatsanwaltschaft den Namen eines 21-jährigen Mittäters genannt hatte, sei er nun auch bereit, „die Taten schnell aufzuklären", sagte sein Verteidiger Johannes Salmen.
Ob sich das geänderte Aussageverhalten seines Mandanten im anstehenden Prozess positiv auswirke, könne er nicht sagen. „Dies ist noch kein Geständnis. Darüber können wir erst reden, wenn uns die Anklageschrift vorliegt", erklärte Salmen. Sein Ziel sei es, dass den Opfern eine Aussage während des Prozesses am Detmolder Landgericht erspart bleibe. Sein Mandant würde sich dieser Idee nicht verschließen.
Auch der Detmolder Oberstaatsanwalt Ralf Vetter bestätigte, dass der Hauptverdächtige, der seit Dezember in U-Haft sitzt, mit den Ermittlern geredet habe. „Ob sich seine Kooperation auszahlt, wird sich noch zeigen", sagte der Oberstaatsanwalt. Zu Gesprächsinhalten könne und wolle er nichts sagen. Er würde es begrüßen, wenn der 56-Jährige durch sein Aussageverhalten den 41 Missbrauchsopfern eine Vernehmung während des anstehenden Prozesses erspare. „Wir warten mal ab", so Vetter.
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