Freie Fahrt zum Köterberg: Strengere Regeln für Motorradfahrer denkbar

Lügde-Köterberg . Der Gipfel des Köterbergs – die höchste Erhebung im Kreis Lippe – ist ein beliebtes Ausflugsziel. Seit Anfang April war dieser mit Fahrzeugen jedoch nicht mehr zu erreichen . Die Stadt Lügde hatte die Zufahrt dicht gemacht, weil sich dort trotz der Abstandsvorschriften immer wieder viele Besucher tummelten.

Im Zuge der Lockerungen ist auch die Straße am 18. Mai nun wieder freigegeben worden. Und die Menschen halten sich auch größtenteils an die Vorschriften, wie Manfred Engel, Leiter des Fachbereichs Ordnung, auf Anfrage der LZ berichtet. Bußgelder mussten auf dem Köterberg bisher keine verhängt werden.

Wenige Ausnahmen und viel Verständnis Am Vatertag sei es auf dem Köterberg recht voll gewesen, sagt Manfred Engel. Das Ordnungsamt hatte an diesem Tag kontrolliert, ob die Vorschriften eingehalten werden. &bdquo;Das hat gut funktioniert", so das Fazit des Ordnungsamt-Leiters. Die Menschen wüssten inzwischen mit der Situation umzugehen und hielten sich an die Regeln. Nur in wenigen Ausnahmen hätten Besucher zu dicht beieinander gestanden. Auf die Hinweise des Ordnungsamtes hätten diese jedoch sofort mit Einsicht reagiert.

Auch Rudi Brand, Seniorchef des Köterberghauses, freut sich, dass nun wieder Leben auf dem Gipfel herrscht und sich die Besucher in Bezug auf die Vorschriften seiner Ansicht nach sehr vorbildlich zeigen. Ihre Gastronomie hat die Familie Brand mit Einschränkungen wieder geöffnet. Jeder zweite Tisch ist gesperrt, die Gäste müssen ihre Kontaktdaten hinterlassen, der WC-Bereich darf immer nur von einer Person betreten werden und beim Einkaufen am Kiosk muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden – so die Regeln. &bdquo;Wir haben jemanden eingestellt, der an den Wochenenden auf die Einhaltung der Abstandsvorschriften achtet", sagt Brand.

Trotz aller Einschränkungen sei die Stimmung auf dem Köterberg sehr gut, stellt der Seniorchef fest. Viele Menschen hätten den Ausflug auf den Köterberg vermisst. &bdquo;Unsere Stammgäste rufen jetzt an und fragen, ob sie wieder kommen dürfen."

Bürgermeister begrüßt Einschränkungen für Biker Doch könnten dem Köterberg künftig erneut die Besucher ausgehen. Nicht wegen des Coronavirus, sondern wegen eines Fahrverbotes für Motorradfahrer an Sonn- und Feiertagen. Diese Maßnahme fordert jüngst der Bundesrat zur Eindämmung des Verkehrslärms. Der Köterberg wäre davon stark betroffen: An sonnigen Wochenenden sind dort nicht selten tausende Motorradfahrer zu Gast. &bdquo;Man kann den Leuten doch nicht verbieten, mit dem Motorrad zu fahren", zeigt sich Rudi Brand empört über diese Forderung. Für ihn und seine Familie hätte das fatale Folgen. &bdquo;80 Prozent unseres Geschäftes würden wegfallen", erklärt er.

&bdquo;Die Diskussion zwischen Motorradfahrern und Anliegern ist ein Dauerthema", sagt Lügdes Bürgermeister Heinz Reker. Seit Beginn seiner Amtszeit habe ihn dieses Thema begleitet. Das Stadtoberhaupt würde deutliche Einschränkungen für Biker begrüßen. So sehr er den Spaß der Motorradfahrer verstehen könne, habe er aber vor allem die Auswirkungen auf die Anlieger im Blick. &bdquo;Das betrifft im Übrigen nicht nur Köterberg. Auch die Ortschaften Niese und Hummersen sind stark betroffen. Der Lärm ist manchmal kaum auszuhalten", berichtet Reker aus eigener Erfahrung.

In der Vergangenheit habe es immer wieder verschiedene Maßnahmen mit dem Kreis Lippe gegeben, um den Lärm einzudämmen, wie beispielsweise Geschwindigkeitskontrollen und sensibilisierende Beratungsgespräche der Polizei mit Motorradfahrern. Lange Wirkung hätten diese aber meist nicht gezeigt.

Reker spricht sich zwar nicht für ein komplettes Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen aus, jedoch für deutliche Einschränkungen. Die hohe Drehzahl der Motorräder sei seiner Ansicht nach das größte Problem.

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