Der Silvesterklassiker ist zum 90. Geburtstag jung wie eh und je

Lügde-Elbrinxen. Er gehört zum Silvesterabend wie die Berliner, der Sekt oder das Feuerwerk: Der 90. Geburtstag der Miss Sophie. Und zu Miss Sophie gehört selbstverständlich Butler James. Perfekt verkörpert wird dieses Spektakel in jedem Jahr in der Elbrinxen, wo der der Klassiker &bdquo;Dinner for One“ seit dem Jahr 2004 für restlos ausverkaufte Sitzreihen sorgt.

Dass weniger manchmal mehr ist, zeigt der Sketch aus dem Jahr 1963 ganz hervorragend. Dass die Unterhaltungen, wenn man sie denn so nennen kann, zwischen Miss Sophie und Butler James ausschließlich auf Englisch stattfinden, stört die Zuschauer ebenso wenig wie die Tatsache, dass nach rund 20 Minuten eigentlich alles schon wieder vorbei ist, es keine Szenenwechsel gibt und auch die Handlung relativ einfach gehalten ist. Leben und Witz in das Stück bringen in &bdquo;Dinner for One“ stets die Schauspieler. In der Marktscheune machen das seit dem Jahr 2004 Detlef von der Heide und Reinhild Blum – und zwar mit so viel Freude, Leidenschaft und Talent, dass die Karten regelmäßig innerhalb einer Stunde ausverkauft sind.

Langeweile ist unbekannt Obwohl es jedes Jahr das Gleiche ist: &bdquo;The same procedure as every year!“, wie Miss Sophie zu sagen pflegt, wird es weder den Schauspielern noch den Zuschauern ansatzweise langweilig. &bdquo;Wir freuen uns das ganze Jahr darauf“, sagte Kathrin Brand, zweite Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereines Elbrinxen. &bdquo;Und jetzt freuen wir uns wie Bolle, dass es nach der langen Pause wieder stattfinden darf und wir mehr als 300 Gäste begrüßen dürfen.“ Und genau dieser Meinung schlossen sich die Zuschauer an, die die herausragenden und mitreißenden Leistungen der Schauspieler mit Standing Ovations und tosendem Applaus belohnten. &bdquo;Es ist wirklich immer wieder schön“, resümierten sie auf dem Weg nach draußen.

Doch auch wenn der Sketch seit nunmehr bald 20 Jahren zum alljährlichen Silvesterprogramm für Detlef von der Heide als Butler James, Reinhild Blum als Miss Sophie und Heinz Hagemeyer als Ansager gehört, die Proben ab Mitte Dezember gehören zum Pflichtprogramm. &bdquo;Dabei geht es weniger um den Text als vielmehr um das Training des Ablaufes“, erklärte Brand. &bdquo;Mitte Dezember holen wir das Bühnenbild, das unser kleiner Schatz ist und sorgsam in einem extra Raum gelagert wird, hervor, und bauen alles pingelig so auf, wie es am Silvesterabend steht, denn schließlich muss auch der immer wiederkehrende Stolperer über dem Löwenkopf genau sitzen.“

Auch das Rahmenprogramm stimmt Seit der ersten Aufführung halte sich das Team dabei strikt an das Drehbuch. Und wer meint, bei so viel &bdquo;Dinner for One“ hätte selbst das Schauspielteam des Heimat- und Verkehrsvereines irgendwann genug von diesem Sketch, der irrt. &bdquo;Wir freuen uns jedes Jahr wieder darauf und ab und an schauen wir ihn uns auch im Fernsehen an“, verriet Brand und sprach offensichtlich den Schauspielern selbst aus der Seele, die nach getaner Arbeit über beide Ohren strahlten.

Und auch das Rahmenprogramm war wieder hervorragend. Vor der Tür der Marktscheune bereiteten ehrenamtliche Helfer Feuerzangenbowle, die trotz beinahe frühlingshafter Temperaturen gut schmeckte, und Jens Heuwinkel sorgte mit seinem &bdquo;Sauresani“-Theater für lustige Unterhaltung.

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