Lügde plant weitere Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden

Lügde. &bdquo;Die Nutzung regenerativer Energien ist für uns kein Neuland, wir beschäftigten uns bereits seit vielen Jahren damit“, so Fachbereichsleiter Gregor Günnewich in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Lediglich die Zielrichtung habe sich ein wenig verändert. Angefangen im Jahr 2010 mit der Installation einer Pelletheizung in der Lügder Grundschule, habe aktuell der Ausbau der Photovoltaik-Nutzung eine sehr hohe Priorität. Aus diesem Grund hat die Stadt eine Machbarkeitsstudie für sieben städtische Gebäude durchführen lassen. Möglich wurde dies durch ein Förderprogramm des Landes.

Wo ist eine Photovoltaik-Anlage technisch und wirtschaftlich sinnvoll? Untersucht wurden die Grundschulen in Rischenau und Lügde, der Bauhof, das Sporthaus in Lügde sowie die Kindergärten in Sabbenhausen, Falkenhagen und Lügde. Die Stadt hat dafür das Büro Enlop aus Duisburg beauftragt. Der zuständige Mitarbeiter Hameed Hesso stellte in der Sitzung die Inhalte einer solche Untersuchung exemplarisch an der Grundschule Rischenau vor. "Die verfügbaren Dachflächen bieten ein höheres PV-Potenzial, als für die Deckung des Stromverbrauchs tatsächlich benötigt wird", erklärte Hesso. Daher wurden im Zuge der Machbarkeitsstudie verschiedene Szenarien bewertet.

Verschiedene Varianten sind möglich In der ersten Variante ist ein Photovoltaik-Anlage auf einer Teilfläche vorgesehen, die den Eigenverbrauch der Schule deckt. Die zweite Möglichkeit ist die zusätzliche Installation eines Speichers - somit wäre diese Variante durch das Land NRW auch förderfähig. Das dritte Szenario sieht eine Vollbelegung aller restlichen Dachflächen vor. Ein Investor, etwa eine Energiegenossenschaft, oder auch die Stadt selbst können die PV-Anlage finanzieren und betreiben und den erzeugten Strom volleinspeisen. Zudem bietet sich die Möglichkeit, den Strom vor Ort zusätzlich zur ersten Anlage zu verbrauchen und den Überschussstrom ins öffentliche Netz einzuspeisen.

Wie Bürgermeister Torben Blome jüngst mitteilte, plant die Stadt nun, für die zweite Variante einen Förderantrag auf den Weg zu bringen. Doch dies sind nicht die ersten Schritte, die die Stadt in Richtung Solarenergie geht. So wurden bereits auf dem Schulzentrum in Lügde sowie auf den Flächen der Kläranlagen in Rischenau und Elbrinxen, hier inklusive Speicher, PV-Anlagen errichtet. "Bei der Sanierung der Sporthalle können wir uns ebenfalls eine PV-Nutzung vorstellen", so Günnewich. Die Stadt plant außerdem, die Machbarkeitsstudie in einem zweiten Schritt weiter auszuführen, so sollen elf weitere Objekte untersucht werden. Dafür liegt ebenfalls eine Förderung vor.

Photovoltaik-Leistung steigt kontinuierlich Mit der Änderung der Gestaltungssatzung Ende 2021 ebneten Politik und Verwaltung außerdem den Weg für die Installation von Photovoltaik-Anlagen in der Altstadt (die LZ berichtete). Die für die Osterräderstadt typischen roten Dächer im historischen Stadtkern dürfen seither auch mit Solarmodulen - jedoch nur bis zu 40 Prozent einer Dachfläche - bestückt werden. Inzwischen seien dort acht PV-Anlagen genehmigt worden, wie Günnewich mitteilte.

Klimamanager David Bogusch zeigte anhand des Energieberichts die kontinuierliche Steigerung der Photovoltaik-Leistung. Waren es im Jahr 2016 noch knapp unter 6000 Kilowatt-Peak, stieg der Wert bis zum Jahr 2021 auf etwa 6750 Kilowatt-Peak. Die Windkraft zeigt sich seit 2016 mit 8550 Kilowatt-Peak auf dem selben Level. "Aber auch da wird sich in den nächsten Jahren einiges tun. Wir haben die Genehmigungen für Niese und Wörderfeld", erklärte Günnewich. Die Genehmigung für den Dörenberg werde sich Anfang des Jahres 2023 abzeichnen. Somit würde sich die Windkraft-Leistung spätestens im Jahr 2024 deutlich verändern. "Allein die beiden Anlagen, die jetzt in Wörderfeld genehmigt worden sind, liegen bei je 5300 Kilowattstunden", verdeutlichte Blome die Auswirkung. Insgesamt sei Lügde, was die regenerativen Energien betrifft, auf einem guten Weg.

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