Lemgo. Die Stadt Lemgo ist auf einem guten Weg Richtung Klimaneutralität. Laut Klimaschutzkonzept will die Stadt bis 2035 aus Kohle und Öl aussteigen. Die dafür angepeilten Zwischenziele für 2025 zumindest scheinen erreicht.
Wichtigstes Ziel ist die Reduzierung der Menge der pro Kopf produzierten Treibhausgase. Seit 1990 sind diese um 38 Prozent in Lemgo gesunken, von 2022 auf 2023 alleine um 9,5 Prozent, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt. Aktuell betrage der Wert 4,56 Tonnen CO2 pro Person und mit Blick das Zwischenziel für 2025 liege Lemgo damit genau im Plan.
Bei der Wärmeversorgung sei das Ziel für 2025 sogar schon fast erreicht. Das liege daran, dass in Lemgo weniger Erdgas und Erdöl verbraucht wurde, so die Verwaltung. Dennoch werde es eine Kraftanstrengung, bis 2035 diese Energieträger durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Schließlich würden aktuell noch immer etwa 173.000 Megawattstundenaus Erdgas produzierter Wärme benötigt.
Strom aktuell noch wenig nachhaltig
Wie der bis 2035 geplante Ausstieg aus Öl und Gas gelingen kann, damit beschäftigt sich die Alte Hansestadt Lemgo derzeit gemeinsam mit den Stadtwerken Lemgo im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung. Bis zum Herbst soll dieses Planungstool vorliegen. Beim Stromverbrauch habe sich die alte Hansestadt die Aufgabe gesetzt, den steigenden Lemgoer Strombedarf bereits bis 2030 komplett über örtliche Anlagenmit erneuerbaren Energien zu decken, etwa mit Hilfe von Photovoltaik (PV)oder Windkraft. Beim Stromverbrauch waren 2023 zwar erst 27 Prozent des gesamten Energiebedarfs erneuerbar, heißt es in der Pressemitteilung, allerdings habe der Ausbau von Wind und PV einen so großen Aufschwung in Lemgo, dass sich der Anteil erneuerbarer Energien bald deutlich erhöhen dürfte.
Bei der Windkraft sei der große Planungsvorlauf zu beachten, bevor Anlagen in Betrieb gehen könnten. Dennoch seien aktuell bereits so viele Anlagen genehmigt worden und in Planung, dass damit die selbst gesetzten Windkraft-Zielwerte für 2030 und 2035 erreicht und möglicherweise sogar deutlich übertroffen werden könnten.
Was die PV-Anlagen betreffe, so werden alle Anlagen in Lemgo berücksichtigt, schreibt die Stadt: die privaten auf Hausdächern, ebenso wie Anlagen von Stadt und Stadtwerken oder auch die von gewerblichen Stromerzeugern. Der Ausbau liege insgesamt voll im Plan: Der Zielwert für die Leistungsfähigkeit der Lemgoer PV-Anlagen liege für 2025 bei 30 Megawatt-Peak (MWp) und sei mit 29,3 MWp (Stand Oktober 2024) praktisch schon erreicht. Angesichts des starken Zubaus werde das im Klimaschutzkonzept für 2030 angepeilte Ziel des PV-Ausbaus damit wahrscheinlich ebenfalls früher erreicht als geplant.
Weitere Informationen unter www.klimaschutz-lemgo.de