So soll Lügdes Innenstadt attraktiver werden

Lügde. Wie kann Lügdes Innenstadt attraktiv für die Zukunft aufgestellt werden? Mit dieser Frage setzt sich die Stadt gemeinsam mit dem Dortmunder Planungsbüro "Stadt + Handel" seit rund einem Jahr intensiv auseinander. Ziel ist der Anstoß eines Zentrenmanagements, das mit Fördermitteln des Landes finanziert wird. Nun geht es so langsam in die Schlussphase. Zeit, um eine Zwischenbilanz zu ziehen. Die präsentierte Planer Jonas Reimann in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Interessierte haben auch beim Novemberleuchten am Samstag, 11. November, die Möglichkeit, mit dem Planer in Kontakt zu treten und mehr über die Projekte zu erfahren. Reimann wird von 16 bis 19 Uhr mit einem Stand auf dem Marktplatz vertreten sein.

Open Call, Impulsveranstaltung, Innenstadt-Spaziergang, Online-Befragung, Perspektiven-Werkstatt: Dies sind nur ein paar Beispiele von einer Reihe an Formaten, die den Bürgern in den vergangenen zwölf Monaten die Möglichkeit der Beteiligung boten. Einige Veranstaltungen seien gut besucht gewesen, bei dem Großteil sei das Interesse jedoch eher verhalten gewesen, wie Reimann in seiner Zwischenbilanz erklärte.

Die Voraussetzungen für erfolgreiche Projekte sieht der Planer mit engagierten Akteuren und starken wirtschaftlichen Partnern in Lügde gegeben. Es seien sinnvolle Ideen zur Belebung des Stadtkerns entstanden, nur bei der Umsetzung gebe es noch Luft nach oben. Die soll nun durch Freiwillige, die sich für bestimmte Projekte verantwortlich zeigen, vorangetrieben werden. Auch Bürgermeister Torben Blome machte deutlich, dass dies nur durch die Mitarbeit der Bürger gelingen könne. Reimann will dafür die Gelegenheit beim Novemberleuchten nutzen, um mit den Lügdern ins Gespräch zu kommen.

Vier Schlüsselprojekte Aus einer Vielzahl von Ideen sind während des Prozesses vier Schlüsselprojekte entstanden, die als erstes umgesetzt werden sollen. Gerne hätte der Planer an einem oder zwei Projekten bereits einen grünen Haken gesehen, erklärte er. Doch aus verschiedenen Gründen sei noch keines zum Abschluss gekommen. Alle Projekte sollen einen möglichst großen Effekt für die Innenstadt mit sich bringen und in der Umsetzung überschaubar bleiben, erläuterte Reimann die Auswahl der Maßnahmen.

Eines der Schlüsselprojekte ist ein Wohnmobilstellplatz mit dem das Beherbergungsangebot für Rad-, Wander- und Erholungstouristen erweitert werden soll. Zunächst sind zehn bis 15 Stellplätze vorgesehen. Nur der Standort steht derzeit noch nicht fest. Erst sei der Bahnhof favorisiert worden, wie Reimann berichtete. Aufgrund des Lärms in der Nacht sei diese Idee jedoch wieder verworfen worden. Deshalb werden nun weitere Standorte, beispielsweise am südlichen Eingang zur Innenstadt, in Betracht gezogen. Ein innenstadtnaher Wohnmobilstellplatz biete auch den Vorteil, dass zusätzliche Kaufkraft in die Innenstadt gezogen werde, so der Planer.

Als Sieger des offenen Wettbewerbs, dem "Open Call", ging die Idee von Holger Busch hervor. So ist die digitale Gutschein-Karte ein weiteres Schlüsselprojekt, das die Kundenbindung in der Innenstadt stärken soll. Die Gutscheine für Arbeitnehmer sollen den bestehenden Stadtgutschein ergänzen. In diesem Zusammenhang gelte es, aktuelle steuerliche Vorteile zu nutzen und Benefits für Fachkräfte zu schaffen.

Engagierte Akteure gesucht Das dritte Projekt beschäftigt sich mit den Leerständen in der Innenstadt. So sollen Schaufenster durch eine künstlerische Gestaltung aufgewertet und zwischengenutzt werden. Eine Folierung könne dazu dienen, über die Innenstadt und verschiedene Angebote zu informieren, erklärte Reimann. So könnten Schaufenster beispielsweise zu einer kreativen Werbefläche für ortsansässige Betriebe und Unternehmen werden. Damit solle die negative Ausstrahlung eines Leerstandes auf das Umfeld minimiert werden.

Als weiteres Projekt soll die Aufenthaltsqualität im Stadtkern durch zusätzliche Bepflanzungen und weiteres Mobiliar verbessert werden. Ein wichtiger Baustein solle dabei die Installation von Elementen sein, die Schatten spenden. Das soll im Hinblick auf die steigenden Temperaturen insbesondere Kindern und Senioren der Besuch in der Innenstadt erleichtert werden.

Nun sollen noch engagierte Akteure gefunden werden, die gezielt bei der Umsetzung der Projekte dabei sind. Die finalen Ergebnisse wird Jonas Reimann in der Sitzung des Ausschusses im Februar nächsten Jahres verkünden.

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