Detmold. Die Technische Hochschule (TH) OWL, die Stadt Detmold und engagierte Akteurinnen und Akteure aus der Praxis widmen sich gemeinsam den Leerständen in der Innenstadt, um neue Wege bei der Aktivierung und Konzeption von bezahlbarem Wohnraum zu gehen. „Inmitten der historischen Altstadt Detmolds stehen viele Wohnungen in den Obergeschossen leer, gleichzeitig wird Wohnraum dringend benötigt“, schreibt die TH OWL in einer Pressemitteilung. Der Grund dafür: Früher wohnten in der Regel Geschäftsinhaber oberhalb ihrer Ladenlokale, sodass ein Zugang häufig nur durch das Geschäft erfolgte. Viele dieser Räume entsprechen nicht mehr heutigen Wohnstandards, sind stark sanierungsbedürftig oder benötigen Anpassungen.
Genau hier setzt das Forschungsprojekt „UrbanPulse: WohnraumMobilisierung & SolidarRAUM Detmold“ an, das Professorin Dr. Susanne Kost und Professorin Dr. Susanne Schwickert auf die Beine gestellt haben. Das Forschungsteam wird, seitens der TH OWL, durch die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Ruth von Borstel und Luisa Kappen ergänzt. „Die Stadtentwicklungs- und Sanierungsarbeit erfolgt im Verbund mit der Stadt Detmold und den beiden Vereinen ,Lippe im Wandel’ und ,Lipper für Lipper’“, heißt es weiter. Zusammen mit Eigentümern, Fachleuten und engagierten Bürgern wolle das Projekt neue Wege gehen, um ungenutzten Wohnraum in der Innenstadt wieder nutzbar zu machen.
Modell setzt auf gegenseitige Unterstützung
Gemeinschaftliche Lösungen sollen erarbeitet werden, die dauerhaft günstigen, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltigen Wohnraum schaffen. Nachbarschaftliche und kooperative Modelle, die auf gegenseitige Unterstützung setzen, seien wichtiger Bestandteil. Weiterhin sei es das Ziel, tragfähige und möglichst auf Immobilien, Eigentümer und künftige Bewohner passend zugeschnittene Finanzierungsmodelle zu entwickeln, etwa durch gemeinschaftliche Investitionen.
„Die Beteiligten entwickeln Sanierungskonzepte, die energetisch überzeugen sollen und dabei Denkmalschutz und Wohnqualität miteinander in Einklang bringen“, schreibt die TH. Zentral sei eine ganzheitliche Prozessstruktur, welche die Anforderungen und Fähigkeiten aller Beteiligten zusammenbringt. Das Projekt „UrbanPulse“ soll nicht nur die Innenstadt von Detmold beleben, sondern auch als Pilotmodell für viele Mittelstädte mit ähnlicher Ausgangslage dienen und später auch anderen Kommunen zur Verfügung stehen.