Lügde. Kann es heute noch gelingen, Kinder für etwas zu begeistern, das weder digital noch ein Spiel ist? Christian Tielmann hat in der Johannes-Gigas-Schule den Beweis geliefert, dass es funktioniert: Mit guter Laune stellte er den Fünft- bis Siebtklässlern sein Buch „Ocean City – Jede Sekunde zählt“ vor.
„Spannend von Beginn an, gelang es Tielmann mühelos, die Kinder zu fesseln und für diesen ersten Band seiner „Ocean City“-Trilogie zu begeistern“, heißt es in einer Pressemitteilung der Johannes-Gigas-Schule. Gemeinsam mit seinem Kollegen Frank Maria Reifenberg verfasste der Detmolder Autor die drei Bände unter dem Pseudonym R.T.Acron.
Bezahlung durch Zeit
Die vielschichtige und gesellschaftskritische Geschichte spielt im 22. Jahrhundert in einer künstlich angelegten Großstadt auf dem Ozean. Hauptfiguren sind der 14-jährige Jackson, der sich weitgehend den in Ocean City geltenden Regeln unterwirft und sein weniger angepasster Freund Crockie, der bereits auf den ersten Seiten in eine lebensbedrohliche Situation gerät.
Das herrschende Regime ist auch im Umgang mit Jugendlichen nicht gerade zimperlich. In Ocean City bezahlen die Bürger nicht mit Geld, sondern mit Zeit. Durch zehn bis 15-stündiges tägliches Arbeiten erhöhen die Bewohner ihr Zeitkonto und ermöglichen sich damit etwas Freizeit. Die cleveren Jungs suchen und finden eine Möglichkeit, sich aus der damit verbundenen völligen Kontrolle zu befreien. Doch das ist äußerst gefährlich.
„Diese spannende Dystopie zog die Kinder in ihren Bann und so gab es nach der Lesung auch eine Menge Fragen, von denen sich viele auf den Inhalt der Fortsetzungsbände, aber auch auf Crockies Schicksal bezogen“, schreibt die Schule.