Lügde-Elbrinxen. Das Sturmtief namens „Joshua“ hatte am Wochenende Elbrinxen im Griff. Nachdem der Martinimarkt am Samstagnachmittag noch mit Wind und gelegentlichen Schauern davonkam, tobte am Sonntag ein Sturm, der Ausstellungszelte zerlegte und Verkaufsstände beschädigte. So sahen sich die Veranstalter genötigt, den Markt für den Sonntag abzusagen, was der Heimat- und Verkehrsverein zutiefst bedauerte. Doch „da die Sicherheit unserer Ausstellerinnen und Aussteller, Besucher und Helfer an erster Stelle steht, bleibt uns leider keine andere Wahl,“ verkündete die Marktleitung. Niedergeschlagene Stimmung, ein dickes Minus in der Kasse, doch hellte sich die Stimmung bald auf. „Denn wir wurden nicht alleingelassen, die Dorfgemeinschaft hat uns aufgefangen, und alle kamen zum Helfen,“ freute sich die 2. Vorsitzende Kathrin Brand. Dass der Elbrinxer Martinimarkt, einer der ältesten und populärsten Herbstmärkte der Region, wenigstens am Samstag seinem Ruf gerecht wurde, zeigte die große Anzahl von Besuchern aus weitem Umkreis. Ortsbürgermeister Wolfgang Siefert zeigte sich denn auch sehr zufrieden. „Schön, dass trotz des schlechten Wetters so viele Menschen kommen,“ sagte er, „das ist auch eine Wertschätzung der Arbeit, welche die vielen ehrenamtlichen Helfer im Vorfeld investiert haben.“ 70 Aussteller Die hatten in gemeinsamer Aktion die Aufstellung der zahlreichen Holzbuden erledigt, in denen die Anbieter ihre Waren ausstellen konnten, und für stimmungsvolle Dekoration gesorgt. Im alten Zentrum von Elbrinxen, an einigen Höfen und in der Marktscheune boten über 70 Aussteller Kunsthandwerk, Deko, Leckereien und ganz viel Vorweihnachtliches an, gelegentlich begleitet von Aktionen, Tanz und Attraktionen für Kinder. Immer gut frequentiert: Die Puppenbühne am Hof Klinge, das Kinderkarussell und das Kinderschminken, und die Erwachsenen hatten ihren Spaß bei der Schießbude oder der Bierrutsche, an der große Bier-Maßgläser möglichst weit eine lange Holzrutsche entlang geschubst werden mussten. Musikalisch gaben der Spielmannszug Elbrinxen und der Posaunenchor ihre Visitenkarte ab, und die „Brinxen Bande“ zeigte in großer Gruppe Tänze. Wie bei jedem Martinimarkt durfte der Schätzwettbewerb am verwinkelten Durchgang zur Marktscheune nicht fehlen, bei dem unter anderem Fragen zu beantworten waren wie „Wie viele Bojen befinden sich an dieser Schwimmbad-Trennleine?“ Die hing als dickes Bündel nebendran, und einfaches Zählen half da nicht. Also musste geschätzt werden. Dem Sieger winkten wertige Gutscheine und Sachpreise. Gediegenes Kunsthandwerk Die Marktscheune beherbergte vor allem gediegenes Kunsthandwerk, und das Publikum stöberte sich durch weiße Keramik, silbernen Schmuck, grüne Weihnachtsdeko und Geschenkartikel für jede Gelegenheit. Geschickte Handarbeiten und hölzerne Vogelhäuschen, Lebkuchenherzen und gebrannte Spirituosen ließen keine Wünsche offen. Auf dem Hof Büker gab’s frische Brote aus dem Holzbackofen, und auch ein Kunstschmied hatte sich dort niedergelassen. Überall trafen sich Freunde und Bekannte, hielten einen entspannten Klönschnack und genossen Kuchen und Waffeln oder die traditionelle Rinderwurst mit Grünkohl. Eigentlich freuten sich alle schon auf die Marktfortsetzung Sonntag, doch dann schlug „Joshua“ zu.