Oerlinghausen. Walter und Ingeborg Mende sitzen auf einer Bank des Spielplatzes in Währentrup in der Sonne. Um sie herum spielen Kinder. „Richtig schön hier", sagt das Paar. „Früher sind wir oft mit den Enkeln da gewesen." Mittlerweile hat sich einiges verändert. Es gibt den Wasserpark, durch den zu den Öffnungszeiten an Wochentagen regelmäßig Besucher schlendern. Mittlerweile hat sich das Bild noch einmal verändert. Der Bachlauf ist offengelegt worden. Darüber führen zwei Brücken.
Wer mit dem Auto fährt, dem wird zunächst die neue Parkplatzsituation auffallen. Die ersten Planungen hätten vorgesehen, erläutert Bauamtsleiter Helmut Holthöfer, dass die bisherigen 50 Parkplätze wiederhergestellt werden sollten. Dann allerdings hätte zwölf Meter hinein in die Spielplatzfläche erweitert werden müssen. Bäume hätten weichen und der Spielplatz nach hinten verlegt werden müssen. Flächen des Spielplatzes sollten für einige Parkplätze genutzt werden.

Anwohner beschwerten sich. Volker Neuhöfer (SPD) regte in der Bauausschusssitzung vom 11. Oktober 2017 an, den durch die Maßnahme auf 42 Stellflächen verkleinerten Parkplatz fertigzustellen und dann zunächst abgewartet, ob diese Anzahl ausreicht. Dem Kompromissvorschlag wurde auch von Verwaltungsseite zugestimmt. „Sollte sich herausstellen, dass weitere Stellplätze erforderlich sind, soll nach alternativen Standorten gesucht werden", heißt es im Beschluss. Zusätzliche Plätze hätten auch die Umgestaltung der Zuwegung bedeutet. Aktuell mussten lediglich vier Bäume weichen. „Wir haben mehr erhalten, als gewichen sind", betont Helmut Holthöfer.
Ende Juni 2017 war mit den Baumaßnahmen in Währentrup, die sich bis zum November zogen, begonnen worden. Vorab hatten die Stadtwerke den Kanal im Bereich der Parkplatzfläche neu verlegt. Rund 150.000 Euro hätten für die Parkplätze, die demnächst noch markiert werden, zu Buche geschlagen, informiert Helmut Holthöfer.
Am Spielplatz ist der Bach eingezäunt
Die Offenlegung habe rund 350.000 Euro gekostet. Der Stadtrat war ursprünglich von 226.000 Euro für die Bachoffenlegung ausgegangen. Weitere 129.000 Euro kamen hinzu. „Die Gesamtmaßnahme wird mit 80 Prozent gefördert, lediglich der verrohrte Bereich nicht", informiert der Bauamtsleiter.
Ingenieur Jörg Weiskorn aus Lage berichtet von einer Ausbaustrecke von 280 Metern. „Davon sind 35 Meter geschlossen geblieben, und zwar die von der Straße bis zum Beginn des Wasserlaufs." Die restlichen 245 sind offengelegt worden. Den größten Aufwand habe es im Bereich des Teiches gegeben. Dort habe eine 60-Meter-Spundwand eingesetzt werden müssen. „Der Rest ist als offener Graben gebaut worden." Mit zwei Durchlässen – dem Fußweg zum Spielplatz und der Hauptzuwegung zum Wasserpark. Auch diese beiden Brücken seien gefördert worden, betont Helmut Holthöfer. „Sie sind bereits von der Bezirksregierung abgenommen worden."
Der Bachlauf im Spielplatzbereich ist eingezäunt worden. Dies sei ein Ergebnis der jährlichen Sicherheitsprüfung der Spielplätze, erläutert Holthöfer. Der Bach, der Ausläufer eines namenlosen Gewässers ist, das vom Tönsberg kommt, läuft Richtung Haferbach. Es gibt eine kleine Flachwasserzone. „Das Fließgewässer ist vom stillen Gewässer getrennt worden." Der Bach fließt um den Teich herum. „Bei Hochwasser läuft ein Teil in den Teich." Durch die Arbeiten seien rund 200 Quadratmeter Teichfläche verloren gegangen, bestätigt Jörg Weiskorn und verweist auf die Stabilität durch große Steine an der Böschung.
Silja Ober, die Spielplatz und Wasserpark regelmäßig besucht, ist aufgefallen, dass beide Teiche „umgekippt" sind. Außerdem hofft sie, dass die Stadt wieder ein Klettergerüst aufstellen wird, das während der Maßnahme als eines von zwei Spielgeräten entfernt worden war. „Das wünschen sich die Kinder sehr."