Oerlinghausen-Helpup. In einem sind sich die Mackenbrucher einig: Der Durchgangsverkehr in ihrer Siedlung muss eingedämmt werden. Denn viele Autofahrer nutzen die Mackenbrucher Straße als Schleichweg von und nach Bielefeld. Wenn erst der Ausbau der B 66 beginnt, werde das Problem noch größer, befürchteten die 75 Teilnehmer am Schnatgang des SPD-Ortsvereins Helpup.
„Es kann einem angst und bange werden", meinte Anwohner Oliver König. „Ich kenne jetzt schon alle ostwestfälischen Nummernschilder, weil immer mehr Wagen hier durchfahren." Niemand halte sich an Tempo 30. Die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Angela Paporovic befürchtet gar einen „Verkehrskollaps, wenn die heiße Phase der Bauarbeiten am Scherenkrug beginnt".
Auf Initiative der SPD-Fraktion hat die Verwaltung vergangene Woche im Bauausschuss verschiedene Varianten zur Verkehrsberuhigung vorgestellt, die Bauamtsleiter Helmut Holthöfer am Samstag auch den Anliegern beim Schnatgang präsentierte. Sie betreffen den Abschnitt zwischen der Kreuzung Bergstraße/Magdeburger Straße und dem Weißen Weg.
Variante 1: Wegen ihres schlechten Zustands müsste die Mackenbrucher Straße eigentlich komplett erneuert werden. Durch drei Einengungen und ausgewiesene Parkbuchten würde die Fahrbahn schmaler. Kosten: etwa 320.000 Euro.
Variante 2: Wesentlich preiswerter wäre die Aufstellung von Pflanzkübeln als Poller. Die Straße wäre eingeengt, es würde eine Torwirkung erzielt. Das geht schnell und würde laut Holthöfer maximal 10.000 Euro kosten.
Variante 3: Die Mackenbrucher Straße wird dicht gemacht, indem sie hinter dem Wäldchen gesperrt wird. Der Bauausschuss beschloss, in dieser Frage Kontakt mit der Gemeinde Leopoldshöhe aufzunehmen.
In der Diskussion erwiesen sich Vorschläge der Anwohner wie Schwellen anzulegen, eine Einbahn- oder eine Spielstraße auszuweisen, als unrealistisch. Die meisten Anwohner konnten sich mit Variante 2 anfreunden. Bevor viel Geld investiert wird, solle der Ausbau der B 66 abgewartet werden.
Thomas Jahn, SPD-Fraktionsvorsitzender in Leopoldshöhe, berichtete, dass der Landesbetrieb Straßen.NRW nach dem Prinzip „Der Verkehr sucht sich selbst einen Weg" keine offizielle Umleitungsempfehlung geben wird. Wenn es zu Schwierigkeiten komme, müsse aber nachgesteuert werden. Die SPD-Landtagsabgeordnete Ellen Stock riet: „Bringen Sie Ihre Ideen und Vorschläge ein. Straßen.NRW beschäftigt sich eben nur mit Straßenbau im engeren Sinn, hat aber ein offenes Ohr."
Auch Jahn meinte: „Vieles steht noch nicht fest. Erst Ende des Jahres wird Straßen.NRW den genauen Ausführungsplan vorstellen."