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Oerlinghauser Schulleiter berichten Politikern vom Corona-Alltag

Karin Prignitz

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An der Grundschule Helpup wird, wie auch in den anderen Einrichtungen, in den Klassen regelmäßig gelüftet. - © Birgit Guhlke
An der Grundschule Helpup wird, wie auch in den anderen Einrichtungen, in den Klassen regelmäßig gelüftet. (© Birgit Guhlke)

Oerlinghausen. Neun Punkte umfasste die Tagesordnung des Schul- und Kulturausschusses. Themen wie die Attraktivitätssteigerung der Stadtbücherei, die Aufwertung des Ehrenmals auf dem Tönsberg und die digitale Ausstattung der weiterführenden Schulen sollten besprochen, die Idee eines Kriminalmuseums vorgestellt werden. Übrig blieben am Ende nur die aktuellen Berichte der vier Oerlinghauser Schulleiterinnen und Schulleiter.

Nicht alle Punkte waren dringlich

Julia Iwakin (CDU) vermochte in den anderen Punkten keine Dringlichkeit zu erkennen und beantragte, die Themen auf die nächste Sitzung des Schul- und Kulturausschusses am 4. Februar zu vertagen. Als Grund nannte sie die aktuelle Corona-Situation. Treffen länger als nötig hinauszuziehen, sei in dieser Zeit nicht verantwortbar. Die Ausschussmitglieder schlossen sich mehrheitlich an. Warum die Tagesordnung nicht bereits im Vorfeld auf das Nötigste reduziert worden war, diese Frage blieb offen.

Claudia Hädrich, Leiterin des Grundschulverbunds Lipperreihe-Südstadt, berichtete von aktuell 27 Anmeldungen für den Standort Lipperreihe (1 Klasse) und 46 Anmeldungen für den Standort Südstadt (2 Klassen). Ulrike Petersen, Leiterin der Grundschule Helpup, informierte, dass es dort 70 Anmeldungen gibt (3 Klassen). Mit dann etwa 300 Schülern bleibe man auf dem gewohnten Stand. Die Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen liegen noch nicht vor.

Coronafall nach Server-Schulung

Unterschiedlich betroffen waren und sind die Oerlinghauser Schulen von Corona-Infektionen und Quarantänefällen. Während die Situation bisher überschaubar ist, hatte es die Grundschule Helpup Anfang November härter getroffen. Bei den regelmäßig durchgeführten Testungen war eine Kollegin ohne Symptome positiv getestet worden. Gemeinsam mit drei weiteren Kolleginnen und der Schulleiterin hatte sie an einer Server-Schulung teilgenommen.

Alle mussten daraufhin in Quarantäne, zusätzlich die Klasse der betroffenen Lehrerin. Zwei Kolleginnen fielen zudem krankheitsbedingt aus. „Wir hatten zu dieser Zeit nur noch eine Vollzeitkollegin in der Schule", berichtete Ulrike Petersen von einem Kraftakt, der den Rest des Kollegiums an seine Grenzen geführt habe. Digitale und telefonische Unterstützung gab es von den Pädagoginnen in Quarantäne. „Wir haben das zusammen gewuppt", betonte Ulrike Petersen.

Wegen des regelmäßigen Lüftens in den Klassen müssen sich Schüler und Lehrer an Kälte gewöhnen. Vor allem in den kleineren Räumen der Südstadtschule muss häufiger stoßgelüftet werden. In einer Klasse hatte das von der Stadt gestellte CO2-Messgerät besonders hohe Werte angezeigt. „Dort lüften die Kollegen noch öfter", informierte Claudia Hädrich. „Nach fünf bis zehn Minuten steigen die Werte wieder." Jacken, zum Teil auch Decken und Mützen gehören deshalb zum Standard. „Es ist schon schattig", so formuliert es Ulrike Petersen. Und natürlich störe das regelmäßige Lüften den Unterrichtsablauf, sei aber in der derzeitigen Situation notwendig. „Viele Eltern äußern Ängste", sagte Petersen.

„Eher alle 15 Minuten lüften"

Am Niklas-Luhmann-Gymnasium werden CO2-Ampeln zum Lüften genutzt. „Alle 20 Minuten für fünf Minuten", das habe sich nicht bewährt, sagte Schulleiterin Katrin Tebben. Eher werde nach 15 Minuten wieder gelüftet. Ihr Eindruck: „So richtig wohlig wird es einem da nicht, weder temperaturmäßig noch ums Herz." Die Heinz-Sielmann-Schule hätte eigentlich am 9. Dezember ihren Tag der offenen Tür gehabt. Der konnte coronabedingt nicht stattfinden. Stattdessen werde es Infoschreiben und einen Film über die Schule geben, der nach den Weihnachtsferien auf der Homepage zu sehen sei. Das kündigte Schulleiter Christian Landerbarthold an.

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