Gerettete Hunde sind auf Erkundungstour im Freilichtmuseum

Oerlinghausen . Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt! Viele Sprichwörter könnten einen Zeitungsartikel über den Hunde-Tag im Archäologischen Freilichtmuseum ( AFM ) Oerlinghausen schöner einleiten – wäre da nicht das Coronavirus, das am Wochenende die meisten geplanten Programmpunkte verhinderte.

Hundestaffel NRW, Hundenothilfe OWL, die mobile Hundeschule Schloß Holte und eine Living-History-Gruppe, die über die fantastischen Hundespürnasen im frühen Mittelalter berichten wollte – sie alle mussten kurzfristig aufgrund von Krankheit absagen. Auch wenn das AFM auf den Hund gekommen ist, gemeinsam mit den zwei- und vierbeinigen Besuchern am Sonntag haben sie das Beste draus gemacht und es gab Interessantes über die Tiere zu erfahren.

"Bester Freund" seit 25.000 Jahren So wurden Hunde als &bdquo;bester Freund des Menschen“ schon vor 25.000 Jahren vor Christus in einem eigenen Grab mit ihrem Napf als Beigabe beerdigt. Von den archäologischen Funden berichtete die Museumspädagogin und Schulsozialarbeiterin Andrea Szelinski. Sie macht mit ihrer Cocka-Poo-Dame Pepper eine Ausbildung in der hundegestützten Pädagogik und ist langjährige Mitarbeiterin im AFM. Die Besucher führte sie jetzt gemeinsam mit Pepper über das Museumsgelände, und hatte zum Beispiel ein Hundememory vorbereitet. &bdquo;Auf den Fotos ist zu sehen, welche Stimmungen ein Hund haben kann“, sagte Szelinski.

Etwa Müdigkeit, Freude und Spielbereitschaft könne man erkennen. Auch wenn ein Hund zickig ist, seien Anzeichen zu sehen, erklärte Szelinski anhand von Pepper: &bdquo;Dann will sie nicht viel spielen, dreht den Kopf immer wieder weg.“ Nicht nur Menschen können viel an Hunden erkennen, auch die Tiere spüren, wie es dem Menschen geht. Das weiß Lena Standke gut. Sie ist selbstständige Hundetrainerin von &bdquo;Mindful Souls Dogs“ in Harsewinkel. Ihr Ansatz: &bdquo;Alles, was der Mensch an Stimmung mitbringt, überträgt sich auf den Hund“, sagte die 28-Jährige. Deshalb legt sie den Fokus auf das Coaching des Halters, um Gedankenblockaden zu lösen, bevor gemeinsam mit dem Hund gearbeitet wird.

Training und Geduld Manche Hunde erhalten keine Schulung, werden schon früh ausgesetzt oder sogar in eine Tötungsstation gebracht. Familie Dahnke hat ihre fünfjährige Nanny aus einer solchen in Bulgarien gerettet. Seit November 2020 lebt die Mischlingsdame bei Vater Marcus, Mutter Marianne, und ihren Kindern Dana und Aaron. Vermittelt wurde Nanny über die Streunerhilfe Bulgarien, die sich um Straßenhunde kümmert. &bdquo;Anfangs war Nanny sehr ängstlich, mied Flure und flache Böden. Durch Vertrauen hat sich das aber ganz gut eingestellt“, sagte Marianne Dahnke. Noch immer habe die Hündin Angst vor dunklen langen Fluren, doch zeige Nanny sich nun viel spielfreudiger, auch mit anderen Hunden.2021 gab es fast 12,27 Millionen Hundebesitzer, die einen oder mehr Hunde in ihrem Haushalt haben.

Und nicht nur Sprichwörter, auch Gedichte werden seit jeher den Vierbeinern gewidmet, etwa das Franz von Assisi zugeschriebene (um das Jahr 1200): &bdquo;Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst du, o Mensch, sei Sünde? Der Hund bleibt mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.“

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