Lippes Naturfilmer Robin Jähne und des Sultans Auftrag

Oerlinghausen. Gerade erst hat er eine internationale Produktion abgeschlossen. &bdquo;Der Film, in dem es um Natur, Tiere und Gewitter geht, wird im Dezember zu sehen sein“, kündigt Robin Jähne an. Ein anderes Thema hat der Naturfilmer und Fotograf aus Detmold Besuchern im Bürgerhaus nähergebracht. Auf Einladung der NABU-Gruppe Oerlinghausen hat Jähne in einer Dokumentation über den Lebenszyklus des scheuen Schieferfalken berichtet.

In mehreren Etappen haben Robin Jähne und sein Team den kleinen Schieferfalken in der Zeit von 2015 bis 2017 begleitet. Vor allem im Oman wurde gedreht, aber auch in Äthiopien und Madagaskar. Gezeigt wurde, dass der Falke auf dem Weg in sein Winterquartier in ostafrikanischen Baobab-Bäumen Unterschlupf sucht. Filmszenen entstanden auch rund um den Tana-See in Äthiopien. &bdquo;Nicht ganz einfach“ sei es gewesen, den Schieferfalken zu sichten, erzählt Robin Jähne. &bdquo;Wir waren oft auf Zufallssichtungen angewiesen.“ Einige der Falken seien aber per Sat-Signal zu orten gewesen, die von Wissenschaftlern genutzt würden.

Neben dem Schieferfalken selbst sei für den Film entscheidend gewesen, durch welch ein Ökosystem sich die Protagonisten des Films bewegen. Weil sie auf klippenreichen Inseln im omanischen Meer etwa 20 Kilometer von der Küste entfernt brüten, &bdquo;habe ich schnell noch einen Tauchschein gemacht“, erzählt der 54-Jährige und auch von tropischen Temperaturen um die 50 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit. &bdquo;Nach zwei Minuten war man durchgeschwitzt und blieb es.“ Frage im Bürgerhaus: &bdquo;Kann man sich dann noch riechen?“ Na ja, sagt Jähne und zitiert einen Taxifahrer mit leichten Deutschkenntnissen: &bdquo;Es stinkt.“

Dem Schieferfalken ist es egal. Er ernährt sich von Singvögeln, die auf der Reise ins Winterquartier durchziehen und hin und wieder von Libellen. &bdquo;In Madagaskar sind Heuschrecken, die dort teilweise in Massen auftreten, die bevorzugte Speise“, berichtet Jähne und fügt scherzhaft an: &bdquo;Fast wie ein Drive-in oder besser gesagt Fligh-in.“ Dass der Schieferfalke nur etwa so groß ist, wie eine Amsel, erkläre, warum er auf Beutejagd so schnell sein muss.

Robin Jähne war 2009 dem stellvertretenden omanischen Tourismuschef begegnet. Der fragte ihn, ob er Lust hätte, im Oman zu drehen. Um naturverträglichen Tourismus ging es. &bdquo;Der so entstandene Film wurde sogar im Bordkino der omanischen Fluglinie gezeigt“, erzählt Jähne. &bdquo;Der damalige Sultan war sehr naturverbunden.“ Er wollte Arten wie dem immer seltener vorkommenden Schieferfalken eine Chance geben. Leider sei er mittlerweile verstorben, so Jähne. Insgesamt aber habe er den Oman als offenes und tolerantes Land erlebt.

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