Zwangspause bei Fleischerei in Oerlinghausen nach Brand

Oerlinghausen/Schloß Holte-Stukenbrock. Aufmerksame Bürger werden das Plakat in den Geschäftsräumen der Landfleischerei Sonnet an der Hauptstraße 86 bereits entdeckt haben. &bdquo;Wir schließen zum 27. Juli 2024“ steht dort und gleich darunter die Erklärung: &bdquo;Aufgrund des Brandes unserer Produktionsstätte in Schloß Holte-Stukenbrock ist der Verkauf unserer Ware in gewohnter Qualität im Moment nicht aufrecht zu halten.“ Firmenchef Florian Sonnet hebt hervor, dass es sich nicht um eine komplette Schließung des Standortes handelt.

&bdquo;Ab dem 29. Juli müssen wir eine Pause einlegen“, konkretisiert er und kündigt an: &bdquo;Ich hoffe, dass wir im September wieder starten können.“ Schließlich sei die Oerlinghauser Filiale ein festes Standbein des Familienunternehmens. &bdquo;Ich hänge an diesem Laden“, betont der 41-Jährige. Derzeit müssten aber zunächst die Wunden geleckt und viele Dinge geklärt werden.

Wohl technischer Defekt

Am 14. Juni, einem Freitag, war am frühen Nachmittag am Hauptstandort an der Trapphofstraße in Schloß Holte-Stukenbrock ein Feuer ausgebrochen. Wohl ein technischer Defekt an einer Maschine in der Wurstproduktion. Brandstiftung hätten die Untersuchungen ausgeschlossen. &bdquo;Eine Kollegin hat das Feuer bemerkt und alle gewarnt“, erzählt Florian Sonnet, der es zunächst nicht glauben konnte, dann aber die Flammen aus der Küche schlagen sah.

Beide Löschzüge aus Schloß Holte und Stukenbrock rückten mit insgesamt 60 Einsatzkräften an, hatten den Brand nach einer Stunde unter Kontrolle. Die Folgen allerdings waren verheerend. Florian Sonnet nahm das Unglück derart mit, dass er aufgrund von Kreislaufproblemen kurz im Krankenhaus behandelt werden musste. &bdquo;50 Prozent des Gebäudes haben wir bei dem Brand verloren“, sagt Sonnet, der den Betrieb in dritter Generation führt. &bdquo;Die Kältemaschine, der Zerlege- und Verarbeitungsbereich sind komplett verloren.“ Auch durch das Dach fraß sich das Feuer. Glück im Unglück: Weder Menschen noch Tiere kommen zu Schaden. Folge des Brandes sei ein Teilabriss der zerstörten und verrußten Produktionsräume und ein Wiederaufbau, erläutert Florian Sonnet. Gutachter und Versicherung sind derzeit mit dem Schadensfall beschäftigt. Die Schadenshöhe, so viel sei schon jetzt klar, sagt Sonnet, liege &bdquo;deutlich im siebenstelligen Bereich“.

Vor dem ersten Quartal 2025 rechnet der Firmenchef nicht damit, dass die Arbeit dort wieder vollständig aufgenommen werden kann. &bdquo;Meine Hoffnung ist, dass wir im August einen Teil des Betriebes an der Trapphofstraße so hergerichtet bekommen, dass wir ein stückweit selbst produzieren können.“ Aktuell bekommt Sonnet Hilfe von anderen Firmen bei Schlachtungen und bei der Wurstproduktion.

Das Feuer habe rat- und sprachlos gemacht, schildert Florian Sonnet die erste Reaktion nach dem Unglück. &bdquo;Jetzt müssen wir uns den Aufgaben stellen, die sich ergeben.“ Im Normalfall stellt die Landfleischerei Sonnet von der Wurst bis zur Feinkost 90 Prozent seiner Produkte selbst her.

In Oerlinghausen gibt es viele Stammkunden, darunter auch die Schützengesellschaft und den TSV Oerlinghausen. Sie alle müssen sich nun gedulden, bis der Betrieb wieder in gewohnter Weise aufgenommen werden kann. Die fünf Mitarbeiter hier und auch die sonstigen Beschäftigten befinden sich derzeit im bezahlten Zwangsurlaub.

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