Warum der Pfarrer in Lipperreihe die Töne und den Weihnachtsmarkt abgibt

Oerlinghausen-Lipperreihe . Für den guten Ton sorgt Pfarrer Jörg Gronemeier nicht nur vom Altar aus. Bei Konzerten sitzt er hinten als Tontechniker. Unauffällig, aber enorm wichtig. Das tat er am Weihnachtsmarkt Lipperreihe das letzte Mal und wurde von David Clarke dafür geehrt.

Dass ihr Pfarrer zugleich ehrenamtlicher Tontechniker ist, finden die Menschen aus Lipperreihe ganz normal. Bereits in seiner Jugend hatte Gronemeier angefangen, sich um den Sound zu kümmern. &bdquo;Ich war Schlagzeuger in einer christlichen Band und habe selbst Verstärker gebaut“, berichtet er. Als er Pfarrer in Lipperreihe wurde, begleitete er tontechnisch viele musikalische Veranstaltungen wie Musicals und Projekte. &bdquo;Davon gab es einige, die der damalige Organist Marc Waskowiak geleitet hat“, erklärt der 65-Jährige.

1997 organisierte Gronemeier den ersten Weihnachtsmarkt rund um die Lipperreiher Kirche und kümmerte sich auch um die Musik, die den Besuchern zusätzliche adventliche Atmosphäre vermitteln sollte. &bdquo;Bald nach der Gründung der Oerly Musikschule haben die das erste Konzert übernommen“, erinnert er sich, &bdquo;Das tat dem Weihnachtsmarkt gut und der Oerly Musikschule auch.“

Clarke bedankte sich bei Gronemeier für mehr als 20 Jahre tontechnische Unterstützung. &bdquo;Wir spielen das für Dich“, sagte er bei &bdquo;Amazing Grace“ und überreichte ihm den eingerahmten Text des Liedes mit einer persönlichen Würdigung. Dazu sei extra Dudelsackspieler Kostas Sakkos gekommen, betonte Clarke, der Gronemeier als &bdquo;so besonderen Menschen“ und &bdquo;Engel“ bezeichnete.

Die Dudelsackspieler liegen dem Pfarrer tatsächlich am Herzen. &bdquo;Wenn da in der Vergangenheit mehr als ein Dutzend Spieler in der Kirche waren, das war ein so voller Klang – die Intensität erzeugte Gänsehaut“, erinnert sich Gronemeier.

Als &bdquo;Mr. Weihnachtsmann“ verabschiedete sich Gronemeier auch. Er hat zum letzten Mal den Lipperreiher Weihnachtsmarkt organisiert, weil er Ende September 2025 mit 66 Jahren und zwei Monaten in Rente geht. Er setzt auf das bewährte Team, das für Kontinuität sorgen will. &bdquo;Das funktioniert so gut, weil da viele Verantwortung übernehmen, man hilft sich gegenseitig und es gibt keine Konkurrenz untereinander“. Die Leitung wollen Andreas Otte und Jürgen Hubrich vom &bdquo;Lilli“- Verein übernehmen. &bdquo;Wir sind als Dorfverein ja dafür prädestiniert“, sagt Otte.

In den 26 Jahren seit 1997, in denen der Weihnachtsmarkt stattfand, wurden rund 125.000 Euro für die Kinder- und Jugendarbeit in Lipperreihe erwirtschaftet, überschlägt Gronemeier. &bdquo;In den ersten Jahren waren es 3.000, später 5.000 bis 8.000 Euro, die wir an alle Vereine und Gruppen mit Jugendarbeit ausgeschüttet haben“, berichtet er stolz.

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