Pfarrer Gronemeier nimmt Abschied von seinen Oerlinghauser Schäfchen

Oerlinghausen. Netzwerke knüpfen, Menschen in Verbindung bringen, so dass alle ihre Stärken einbringen können oder sie überhaupt erst erkennen, Vertrauen schaffen, Beziehungen wachsen lassen und den Teamgeist fördern. Gemeinsam Glauben leben. Kurz zusammengefasst ist es genau das, was Jörg Gronemeier in seien gut 36 Jahren als Pfarrer im Pfarrbezirk III Lipperreihe/Südstadt am Herzen gelegen hat. Zum 1. Oktober wird er in den Ruhestand wechseln. Sein beruflicher Weg hätte auch anders verlaufen können.

Jörg Gronemeier ist in Salzkotten geboren, aber in Bad Salzuflen aufgewachsen, nachdem sein Vater als Polizeibeamter dorthin versetzt worden war. &bdquo;In der Kirchengemeinde war ich im Jugendkreis, habe im Kindergottesdienst mitgearbeitet“, erzählt der 66-Jährige von prägenden Jahren. Impulse nahm er auch aus christlichen Freizeiten mit und im Mitarbeiterkreis. &bdquo;In dieser Zeit ist mir der Glaube wichtig geworden.“

Wichtig war ihm zugleich die Beschäftigung mit der Physik, mit Elektrotechnik und Informatik. Er besuchte ein mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium, an dem es 1976 bereits einen Computer gab. &bdquo;Das war sensationell und gab es im weiten Umkreis nicht noch einmal“, erinnert sich Jörg Gronemeier an ungeahnte Möglichkeiten.

Dennoch entschied er sich für das Theologiestudium, integrierte seine weiteren Interessen später aber unter anderem als Mann am Mischpult in der Lipperreiher Kirche. Nach dem Vikariat in der Kirchengemeinde Berlebeck ging es 1989 nach Oerlinghausen. Im Pfarrbezirk III, den er seit 1990 leitete, wirkte Jörg Gronemeier in zwei Stadtteilen, die zwar nur zweieinhalb Kilometer auseinanderliegen, aber dennoch völlig andere Gegebenheiten mit sich brachten.

In vielen Vereinen aktiv Um die Menschen schneller und besser kennenzulernen, schloss sich der Pfarrer verschiedenen Vereinen wie dem CVJM, der AWO oder den Dalbker Schützen an und begann, Veranstaltungen mit zu organisieren, wie etwa den Lipperreiher Weihnachtsmarkt. Eingesetzt hat er sich zudem für den LiLi-Markt. &bdquo;Mir war wichtig, die Jugendarbeit zu fördern“, betont Gronemeier. Gleiches galt für die Senioren.

In den vergangenen Jahren ist er Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Evangelischen Altenzentrums gewesen und bezüglich der Jüngsten bis 2024 stellvertretender Vorsitzender im Kita-Verband Lippe-West.

Die Arbeit als Seelsorger mit allen Generationen sei wichtig, schön und herausfordernd zugleich gewesen. &bdquo;Es war eine sehr intensive Zeit“, resümiert Gronemeier, der zudem rund 25 Jahre in der Notfallseelsorge mitgearbeitet hat.

Seine naturwissenschaftlich-kreative Ader konnte Jörg Gronemeier bei diversen Konzerten und Musicalaufführungen einbringen. Gemeinsam mit Marc Waskowiak, der Kirchenkreiskantor in Emden ist, gründete er einen Gospelchor, gestaltete viele Auftritte in der Kirche mit ihm und vielen anderen Mitwirkenden. An der Hans-Ehrenberg-Schule, die seine Tochter besuchte, hat Jörg Gronemeier Tontechnik-Seminare gegeben, die Jugendlichen bei Musicalaufführungen unterstützt.

Er selbst hat schon früh das Schlagzeug in der christlichen Band &bdquo;Shalom Riot“ gespielt die sogar eine Langspielplatte produzierte. Die Nachfolge-Band hieß &bdquo;Final Touch“. Hier kam ihm wieder der Physik-Leistungskurs zugute.

Musik machen ist sein Hobby &bdquo;Den ersten Verstärker habe ich nach Schaltplan selbst gelötet“, berichtet Jörg Gronemeier, der auch Erfahrungen im Tonstudio sammelte und anderen Bands bei der Technik helfen konnte. &bdquo;Viel in Sachen Tontechnik gelernt habe ich von Jens Seekamp“, mit dem sich eine Freundschaft entwickelt hat.

Im baldigen Ruhestand wird Jörg Gronemeier seine Begeisterung für die Tontechnik fortführen. Er will aber auch seinem Hobby, dem Tauchen, nachgehen. Im April des nächsten Jahres soll eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gewählt werden. Die Stelle soll dann zu 75 Prozent besetzt werden.

Pastorin Mandy Morgenthal wird die in der Übergangszeit vakante Stelle im Pfarrbezirk III verwalten. Der Abschiedsgottesdienst für Jörg Gronemeier mit anschließendem Empfang findet am Sonntag, 28. September, ab 16 Uhr in der Lipperreiher Kirche statt.

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