Bad Salzuflen. Nach 26 Jahren Dienst in der evangelisch-reformierten Kilianskirche Schötmar ist Pfarrer Matthias Schmidt in den Ruhestand verabschiedet worden. In seiner Abschiedspredigt nahm er den Sternenhimmel in der Apsis der Kirche zum Thema. Zahlreiche Gemeindemitglieder und Weggefährten waren gekommen, um mit ihm diesen besonderen Gottesdienst zu feiern.
An den Säulen der Kirche hatte Schmidt bunte Sterne befestigt, die Stationen seines Lebensweges zeigten. Aufgewachsen in Helpup bei Oerlinghausen, führte ihn das Theologiestudium nach Bethel und Heidelberg. „Das Studium der Theologie ist keine Gefährdung, sondern eine Horizonterweiterung des Glaubens“, sagte er. Wo er eine Pfütze vermutet habe, habe er einen Ozean entdeckt. Es folgten das Vikariat an der Gesamtschule Leopoldshöhe und in der Kirchengemeinde Hohenhausen sowie eine prägende Zeit in der Kirchengemeinde Istrup und im Arbeitslosenzentrum Blomberg, wo er lernte, Menschen in Notsituationen beizustehen.
1999 zog Schmidt mit seiner Frau und den beiden Kindern nach Schötmar – der Beginn seiner längsten Amtszeit. Noch heute erinnere er sich an seinen ersten Besuch in der Kilianskirche: durch den Seiteneingang eingetreten, beeindruckt von der Größe des Raumes. Später übernahm er zusätzliche Dienste in weiteren Gemeinden – zunächst in Wülfer-Knetterheide, dann in Kachtenhausen, Lage und schließlich in St. Nicolai in Lemgo, wo er auch in den kommenden Monaten noch tätig sein wird.
„Das alles geschah unter dem Sternenhimmel der Verheißung“, sagte Schmidt. In seiner Predigt erinnerte er daran, dass Menschen schon immer auf der Wanderung gewesen seien, um einer Verheißung zu folgen. „Die Bibel ist voll von Geschichten des Umbruchs und des Neuanfangs.“ Auch Jesus und seine Eltern hätten Asyl erfahren. „Flucht und Migration sind eine Realität des Lebens.“ Die christliche Gemeinde lebe von Begegnungen – Begegnungen, die er in seiner Dienstzeit immer wieder als bereichernd erlebt habe.
Superintendentin Birgit Krome-Mühlenmeier, die die sogenannte Entpflichtung zur Versetzung in den Ruhestand vornahm, würdigte Schmidt als Pfarrer, der überall Spuren seines Wirkens hinterlassen und das diakonische Profil der Kirche ins Gemeinwesen getragen habe. Auch Bad Salzuflens Bürgermeister Dirk Tolkemitt fand anerkennende Worte: „Die Kirche wäre heute nicht so voll, wenn Sie in den vergangenen Jahren nicht vieles richtig gemacht hätten.“ Der Kirchenvorstand und die Mitarbeiterinnen des Gemeindebüros verabschiedeten sich mit heiteren Gesangsdarbietungen von ihrem Pfarrer. Beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus nahm Schmidt zahlreiche Glückwünsche und herzliche Worte des Abschieds entgegen.