Schieder-Schwalenberg. Wanderer aufgepasst: Wer künftig am Schieder-See parken will, hat in wenigen Tagen auch wieder im Bereich Moses Hütte die Gelegenheit dazu. Derzeit entsteht ein neuer Parkplatz.
Was die Bagger derzeit neben der frisch gebauten Sohlgleite hinterm Staudamm planieren, ist die Grundfläche für die neuen Stellplätze. Bevor der Bau der Umflut der Emmer um den Schieder-See begonnen hat, war der Parkplatz an der Unteremmer besonders bei Wanderern beliebt, die sich um den See, aber auch zur historischen Herlingsburg aufmachen wollten. Doch wo einst Blech parkte, fließt heute die Emmer in ihrem neuen Bett.
Der Bau des Ersatz-Parkplatzes gehört zu den Restarbeiten, die die Arbeitsgemeinschaft noch verrichten muss, bis die Umflut endgültig fertig ist. „Hier entstehen 52 Stellplätze“, sagt Rüdiger Kuhlemann vom Kreis Lippe.
Auf eine andere Aufgabe allerdings kann der Kreis verzichten: Ursprünglich sollte das Pegelhäuschen, in dem sich am Ausfluss der Emmer hinter der Sperre die Messung der Wasserstände vollzieht, erneuert werden.
„Das ist jetzt vom Tisch“, berichtet Kuhlemann erfreut. Das Land habe sich nun doch auf eine deutlich preisgünstigere Lösung eingelassen, die ursprünglich auch vom Kreis Lippe so vorgeschlagen worden war: „Jetzt wird der Wasserstand per Infrarotmessung direkt in dem Durchlassgebäude gemessen“, erläutert er. Will sagen: Die Messgeräte werden noch nachträglich in den großen Betonrahmen eingebaut, durch den die Emmer heute unter dem Straßendamm herfließt.
Gleichzeitig wird das vorhandene Pegelhäuschen hinter der Staustufe technisch aufgerüstet. Bei Hochwasser, wenn das Wasser mit mehr als 50 Kubikmetern pro Sekunde durch das Stauwerk in die Unteremmer rauscht, werden die dort gemessenen Daten mit den neuen am Durchlassgerinne kombiniert, so dass die Experten dennoch einen vollständigen Überblick über den Wasserstand bekommen.
Ursprünglich habe sich das Land nicht auf diese Lösung einlassen wollen, so Kuhlemann. Doch nachdem klar war, dass ein neues Pegelhäuschen aufgrund der schwierigen Bauverhältnisse vor Ort deutlich teurer als 200.000 Euro geworden wäre, habe man gemeinsam diese Lösung gefunden. „Und da liegen wir deutlich unter 100.000 Euro.“
Die neue Messtechnik sei bereits in der Gesamtbausumme für die Umflut enthalten, so dass der Kreis Lippe hier nichts drauflegen müsse.
Ein künstlicher Nebenarm der Niese versorgt den Rest-See mit Frischwasser, nachdem die Emmer abgekoppelt ist. Doch auch in den Wochen zuvor habe der See Frischwasser bekommen, sagt Rüdiger Kuhlemann vom Kreis Lippe. „Der Wasserstand ist trotz der massiven Trockenperiode keinen Zentimeter gesunken“, berichtet er. „Wir erklären uns das so, dass er ja auch noch aus dem Mörth und vermutlich von unten gespeist wird.“ Solche Quellvorkommen seien auch am Nordufer zutage getreten, als die Bagger das neue Flussbett ausgehoben hatte. Von den drei Schilfbecken, die die Sedimente aus der Niese vor dem See abfangen sollen, funktioniert übrigens erst eins: „Hier wird noch Schilf nachgepflanzt.“