Rettungsleute üben bei bis zu 400 Grad Celsius

Schieder-Schwalenberg. Unter realistischen Bedingungen haben Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Schieder-Schwalenberg verschiedene Szenarien der Brandbekämpfung geübt. Ein ehemaliges Kasernengelände in der &bdquo;Training Base" Weeze am Niederrhein diente als Kulisse.

Es bietet Einsatzkräften ideale Möglichkeiten für die verschiedenen Trainings im Rahmen ihrer Aus- und Weiterbildung, wie Experten berichten. &bdquo;Solche Übungen sind hier vor Ort nicht möglich", sagt Stadtbrandinspektor Kai Uwe Deilke, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Schieder-Schwalenberg. Die Teilnahme an der Ausbildung wurde den Einsatzkräften durch ein Energie-Unternehmen ermöglicht.

So haben die Feuerwehrleute unter anderem die Taktik und Strategie zur Bekämpfung eines Gasbrandes geübt. &bdquo;Hier wurde den Teilnehmern gezeigt, wie man mit Hilfe der Hohlstrahlrohre unter gleichzeitigem Einblasen von Löschpulver den Löscheffekt um ein Vielfaches erhöhen kann", erklärt Deilke. Dass es in Schieder-Schwalenberg jemals einen Gasbrand gegeben hat, daran kann sich der stellvertretende Feuerwehrleiter nicht erinnern. &bdquo;Aber man muss für den Ernstfall gewappnet sein", sagt er. Aufgrund der vorhandenen Gasleitungen sei solch ein Szenario theoretisch jederzeit möglich.

Kellerbrände hingegen mussten die Feuerwehrleute aus Schieder-Schwalenberg schon des Öfteren löschen. Dieses Szenario stand ebenfalls auf dem Übungsprogramm in Weeze. Auch nahmen die Kameraden an einer sogenannten Wärmegewöhnung teil, in dessen Brandverlauf die Phänomene der extremen Brandausbreitung gezeigt und ausführlich erläutert wurden. &bdquo;Ziel war es, die Gefahren eines Flash-Overs bei einer Brandbekämpfung zu erkennen", berichtet Deilke.

Dahinter verbirgt sich ein explosionsartiger Verlauf – der schlagartige Übergang eines Entstehungsbrandes zu einem voll entwickelten Brand. Für viele Kameraden sei diese Übung sehr beeindruckend gewesen, da sie bislang weder in der Realität noch bei Übungen einen Flash-Over erlebt hätten, berichtet Deilke.

Für dieses Training waren die Teilnehmer in einem mit Holz befeuerten Container. &bdquo;Im Deckenbereich werden bis zu 400 Grad erreicht. Ohne unsere Schutzkleidung ist der Aufenthalt im Container nicht möglich", erklärt der stellvertretende Feuerwehrleiter.

Neben der Brandbekämpfung übt die Freiwillige Feuerwehr übrigens auch regelmäßig technische Hilfeleistungen bei Unfällen oder auch die Wasserrettung auf dem Stausee. Ebenso gehören Objektbegehungen in größeren Firmen oder Einrichtungen wie in Altenheimen zu ihren Maßnahmen. &bdquo;Wir schauen uns die Begebenheiten vor Ort an. Welche Löschmöglichkeiten sind vorhanden? Welche Rettungswege gibt es?", zählt Deilke auf. All dies sei wichtig, um im Ernstfall vorbereitet zu sein. Im vergangenen Jahr musste die Feuerwehr zu elf Bränden sowie 63 technischen Hilfseinsätzen ausrücken.

Schieder-Schwalenbergs starke Truppe Die Freiwillige Feuerwehr Schieder-Schwalenberg verfügt in ihren Einsatzabteilungen über insgesamt 150 aktive Mitglieder. Nachwuchsprobleme hat sie derzeit nicht. Immerhin sind 75 Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 17 Jahren Mitglied in der Jugendfeuerwehr. Darüber hinaus verfügt die Freiwillige Feuerwehr Schieder-Schwalenberg auch noch über einen Musikzug mit 27 Mitgliedern sowie eine Ehrenabteilung mit mehr als 50 Mitgliedern.

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