Leer gelaufen: Seerosenteich auf dem Mörth wird von Schlamm befreit

Schieder-Schwalenberg. Die Sanierungsarbeiten am Seerosenteich auf dem Mörth stehen kurz vor dem Abschluss. Der Kreis Lippe hatte die Biologische Station Schieder mit den Arbeiten beauftragt, um das verlandete Stehgewässer als wichtigen Rückzugs- und Lebensraum für Tiere, wie den Kammmolch und verschiedene Libellenarten, wiederherzustellen.

Das Gewässer wurde 1954 künstlich durch den Menschen angelegt und wird als sogenannter &bdquo;Himmelsteich" nur durch Regenwasser gespeist. In den letzten Jahren konnte der Teich das Wasser jedoch nicht dauerhaft halten. &bdquo;Das Wasser entweicht vermutlich durch Löcher in der Böschung, die durch Totholz wie etwa abgestorbene Wurzeln entstehen", vermutet Matthias Füller, Leiter der Biologischen Station Schieder. Die trockenen Sommer verschärften die Situation zusätzlich für die Tiere, die im oder am Stehgewässer leben und auf das Wasser angewiesen sind.

Uwe Berndt ist mit den Arbeiten beauftragt und seit vergangenem Freitag mit schwerem gerät vor Ort. Nachdem durch einen defekten Bagger die Baustelle zunächst fast drei Wochen zum Erliegen kamen, ging nun alles ganz zügig. Berndt hat zunächst einen Graben in den Wall gebaggert, um den Schlamm &bdquo;ausbluten" zu lassen, also bestmöglich zu entwässern. Als nächstes wurde der Schlamm aus dem Teichbett entfernt und im Wald, unweit des Gewässers, gelagert. &bdquo;Eine Entsorgung des Schlamms ist immer sehr kostspielig, daher verbleibt er hier an Ort und Stelle", so Füller.

&bdquo;Man sieht hier sehr schön, dass sich unter dem vielen Schlamm ein toniger, schwerer Erdboden befindet, der über eine hohe Dichte verfügt und ein Einsickern des Wassers in den Boden verhindert", erklärt Berndt. Es sei nicht notwendig eine künstliche Barriere zu schaffen, wie es etwa bei einem Gartenteich notwendig wäre.

Da das Wasser in der Vergangenheit vermutlich durch die Böschung entwichen ist, wird Berndt das Totholz im nächsten Schritt entfernen. Danach wird die Böschung wieder aufgebaut und mit schwerem Gerät festgedrückt. Dann heißt es auf Regen warten. Füller vermutet, dass es etwa drei Monate dauern wird, bis der Teich ausreichend Wasser führt, so dass sich Flora und Fauna wieder ansiedeln können. &bdquo;Unser Ziel ist es, dass der Teich ganzjährig Wasser führt", erklärte auch Ute Reckefuß als zuständige Revierförsterin.

Im Zuge der Sanierung des Seerosenteiches, wird auch ein neues etwa 1200 Quadratmeter großes Stehgewässer in einem Kilometer Entfernung angelegt sowie ein weiterer kleinerer Teich saniert. Die Kosten sind mit insgesamt rund 22.000 Euro veranschlagt und werden zu 80 Prozent vom Land getragen. Den verbleibenden Betrag zahlt der Kreis Lippe.

Leer gelaufen: Seerosenteich auf dem Mörth wird von Schlamm befreit

Der Biber ist zurück in Lippe: „Wir wollen, dass er bleibt“, sagt Dr. Ute Röder vom Kreis

Der Asemisser Hinnaksteich verschwindet

So soll sich das Außengelände der Biologischen Station in Schieder entwickeln

Nach Entenküken-Rettung in Detmold: So verhält man sich bei Funden richtig

Wasserbüffel haben sich in Müssen bestens eingelebt

Miniteich im Garten anlegen: So geht's

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €