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Unfall bei heimlicher Spritztour: 17-Jähriger wird unter Auto eingeklemmt

Silke Buhrmester

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Drei Menschen wurden verletzt, als der Fahrer die Kontrolle über den Wagen verlor. - © Silke Buhrmester
Drei Menschen wurden verletzt, als der Fahrer die Kontrolle über den Wagen verlor. (© Silke Buhrmester)

Schieder-Schwalenberg/Wöbbel. Drei Jugendliche sind bei einem schweren Verkehrsunfall in der Nacht zum Samstag zwischen Nessenberg und Wöbbel verletzt worden. Der Fahrer des Wagens, ein 17-Jähriger ohne Führerschein, war ersten Ermittlungen zufolge alkoholisiert. Er verlor die Kontrolle über das Fahrzeug. Der junge Mann wurde aus dem Auto geschleudert und darunter eingeklemmt. Er erlitt schwere Verletzungen.

Der Unfall ereignet sich gegen 23.35 Uhr. Die drei Jugendlichen, eine 16-jährige Beifahrerin und ein 19-Jähriger auf der Rückbank, wollen eine Spritztour unternehmen – der 17-Jährige stibitzt die Autoschlüssel seines Vaters. Sie sind in Richtung Wöbbel unterwegs, als das Cabrio auf regennasser Fahrbahn und aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit in einer langgezogenen Linkskurve von der Straße abkommt und sich mehrmals überschlägt. Alle drei Insassen werden aus dem Wagen geschleudert – laut Polizei waren sie nicht angeschnallt.

Während die 16- und der 19-Jährige selbstständig aufstehen können, wird der Fahrer buchstäblich unter dem Auto begraben.
Zwei Autos mit jungen Erwachsenen, die den an der Böschung liegenden Unfallwagen als erstes bemerken, versuchen ohne zu zögern zu helfen. Mit vereinten Kräften soll der Wagen angehoben werden. Das Unfallopfer ist ansprechbar, doch die Bergung misslingt, der Wagen ist zu schwer. Mittlerweile halten weitere Ersthelfer an, kümmern sich um die beiden anderen Insassen, die ebenfalls verletzt sind. Ein Autofahrer jedoch rast trotz eingeschalteter Warnblinkanlagen und zahlreicher Helfer auf der Straße mit hoher Geschwindigkeit durch die Unfallstelle in Richtung Nessenberg. Einer der Beteiligten merkt sich geistesgegenwärtig das Kennzeichen und berichtet später der Polizei.

Mittlerweile treffen immer mehr Rettungskräfte ein: Unter anderem fünf Rettungswagen, auch aus den Nachbarkreisen Hameln und Höxter, und zwei Notärzte sowie der Organisatorische Leiter des Rettungsdienstes, der Leitende Notarzt, der Kreisbrandmeister und Feuerwehrleute aus Schieder-Schwalenberg und Blomberg. Als sich der Zustand des jungen Mannes plötzlich verschlechtert, gelingt es, den Rettern, das Auto leicht anzuheben, ihn unter dem Fahrzeug hervorzuziehen und so aus seiner lebensbedrohlichen Lage zu befreien. Der 17-Jährige wird ins Klinikum eingeliefert, ihm wird eine Blutprobe entnommen.

Die Straße wird nach drei Stunden wieder freigegeben.

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