Immenser Schaden nach Einbruch in Realschule Steinheim

Steinheim/Schieder-Schwalenberg. Knapp zwei Wochen sind die Ferien nun schon vorbei. Bis die Schülerinnen und Schüler der Realschule Steinheim jedoch ihre Leihbücher in Empfang nehmen können, wird noch einige Zeit ins Land gehen. Denn zunächst muss ein Gutachter Proben von den Schulbüchern nehmen, dann müssen sie fachmännisch gereinigt werden. Warum der Aufwand? Kurz vor Schulbeginn waren Jugendliche in das Gebäude eingedrungen und hatten randaliert - und unter anderem Schaum aus Feuerlöschern versprüht und damit großen Schaden angerichtet. Die Polizei hat inzwischen Tatverdächtige im Visier.

Es war reine Zerstörungswut Am letzten Juli-Wochenende waren die Täter in das Erdgeschoss des Gebäudes eingebrochen. Sie kamen am helllichten Tag und wollten offensichtlich nichts stehlen, sondern nur großen Schaden anrichten. Das ist ihnen gelungen. Dabei lässt sich finanziell noch gar nicht genau beziffern, wie hoch die Summe sein wird. Das hängt auch ein bisschen davon ab, was sich in der Zwischendecke der Aula offenbart, die gerade erst für 1,2 Millionen Euro umfassend saniert worden war. Denn als die Täter den Inhalt der Feuerlöscher versprühten, wurde durch den Nebel auch der Evakuierungsalarm ausgelöst, womit sich in der Aula auch automatisch Lüftungsklappen öffneten. Wasser drang ein. Wie viel davon in die Zwischendecke über der Bühne ist noch unklar, berichtet zweiter Konrektor Philip Peter.

Weitaus umfangreicher war der Schaden im Biologie-Fachraum. Hier hatten die Täter mit einem Pulverlöscher um sich gesprüht. Zurück bleibt jede Menge feiner weißer Staub. Der hatte sich auf die vielen Schulbücher gelegt, die bereits für die Ausgabe zum Schuljahresbeginn bereit lagen.

Versicherung fordert Gutachten an Die Schulverwaltung hatte versucht, die Bücher schnell reinigen zu lassen. Wie Steinheims Schulamtsleiter Gerd Engelmann erläutert, hat dies aber die Versicherung nicht mitgemacht. &bdquo;Sie wollte absolute Gewissheit haben, dass das Lernmaterial nach der Reinigung für die Schülerinnen und Schüler unbedenklich nutzbar ist“, so Engelmann. Zwar weist das Produktdatenblatt des von den Randalierern missbrauchten Feuerlöschers unbedenkliche Inhaltsstoffe aus – die Versicherung bestand aber auf ein spezielles Gutachten.

Ein Gutachter habe inzwischen Proben genommen. Mit dem Ergebnis seiner Analyse rechnet die Stadt am Mittwoch, 24. August. Wird die Unbedenklichkeit bescheinigt, soll eine bereits beauftragte Spezialfirma schon am Donnerstag mit der Reinigung beginnen. &bdquo;Ich hoffe, dass die ersten Schulbücher dann nächste Woche ausgegeben werden können“, erklärte Engelmann. Komplett neu gekauft werden müssen die Schulbücher demnach nicht.

Skelett im Aquarium Auch das Aquarium im Bioraum wurde vermüllt. Die Täter hatten Teile eines Skeletts dort hineingeworfen. Glück für die Fische: Sie waren während der Ferienzeit bei einem Lehrer "im Urlaub". Einige weitere Räume wurden verwüstet, ein Computer mit Wasser besprüht. Im Treppenaufgang hatten die Täter, wie in der gesamten Aula, großere Mengen Klopapier verteilt. Die mussten sie extra aus dem Keller holen. Schulamtsleiter Friedhelm Borgmeier spricht von &bdquo;sinnloser Zerstörungswut“. Er ist wie Peter fassungslos über das Geschehen. &bdquo;Warum tut man so was?“, fragt Peter. Eine sinnstiftende Antwort gibt es wohl nicht.

Videokamera entlarvt Jugendliche Unterdessen ist die Polizei nach eigenen Angaben in ihren Ermittlungen nach Auswertung des Videomaterials von den Überwachungskameras auf dem Schulgelände einen entscheidenden Schritt weiter gekommen. &bdquo;Wir haben konkrete Tatverdächtige im Visier“, erklärte Polizeisprecher Jörg Niggemann. Die Jugendlichen und deren Eltern seien darüber auch inzwischen informiert. Allerdings ist die Arbeit für die Polizei noch längst nicht beendet, denn derzeit werde geprüft, &bdquo;wer inwiefern für welche Taten tatsächlich verantwortlich gemacht werden kann“, erklärt Niggemann. Diese Ermittlungen werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

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