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"Kunst unterm Kirchturm" in Wöbbel: Ein Konzert, aktueller denn je

Nicole Ellerbrake

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Rund 80 Besucher haben das Konzert "Vom Krieg zum Frieden" in Wöbbel besucht. - © Nicole Ellerbrake
Rund 80 Besucher haben das Konzert "Vom Krieg zum Frieden" in Wöbbel besucht. (© Nicole Ellerbrake)

Schieder-Schwalenberg-Wöbbel. Dass das Thema des Konzerts der Reihe "Kunst unterm Kirchturm" am Sonntag so aktuell sein würde, haben die Planer nicht gedacht. Bei "Vom Krieg zum Frieden" gehe es um die Sehnsucht nach Frieden angesichts des Schreckens des Krieges, erklärt Pastorin Bettina Hanke-Postma und weist zugleich auf die zwei laufenden Kriege in der Ukraine und in Israel hin. Wichtig sei gewesen, mit dem Konzert viele unterschiedliche Stimmen zum Thema Krieg und Frieden einzubringen – und das ist angesichts der exquisiten Auswahl durchaus gelungen.

Die Stücke, die das "Ensemble Horizonte" in der Kirche zum Besten gab, hören die rund 80 Besucher wohl nicht jeden Tag. Geschrieben von Komponisten, die teilweise selbst Kriege erlebt und ihre Gefühle und Sehnsüchte in ihren Stücken verarbeitet haben. Das Instrumentalensemble spielte das Friedensgebet "Da pacem Domine", mit dem der zeitgenössische estnisch-österreichische Komponist Arvo Pärt ein gregorianisches Antiphon aus dem 9. Jahrhundert vertont hat.

Dieses von subtiler Technik und rudimentärer Harmonie geprägte Stück nutzte das Ensemble als Einstieg, um dann mit dem Klarinettensolo "Satya IV" von Violeta Dinescu anzuschließen. Spannend, mitreißend und berührend spielte Merve Kazokoglku von der Empore aus und brachte den Zuhörern ein Stück näher, das die Komponistin damals entgegen der vorherrschenden Sowjet-Ideologie geschrieben habe, wie der musikalische Leiter Jörg-Peter Mittmann erklärte.

Der musikalische Leiter greift zur Oboe

Der Anlass des Programms liege im 375-jährigen Jubiläum des Westfälischen Friedens, mit dem der Dreißigjährige Krieg beendet wurde, erklärte die Pastorin. "Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie schnell uns das Thema nahe rücken kann."

Verknüpft mit Lyrik und Texten solle dieser Abend der Sehnsucht nach Frieden gewidmet sein. Auch der musikalische Leiter selbst steuerte zwei Stücke zum Konzert bei und unterstützte das Ensemble auf der Oboe. "Sieben Strophen Heimat" und "Dona nobios pacem" waren seiner Feder entsprungen und reihten sich harmonisch in das Thema des Abends ein.

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