Schieder-Schwalenberg/Lothe. An seinem Beruf gefällt ihm vor allem die Abwechslung, erzählt Raumausstattermeister Thomas Fiene, der mit seinem Unternehmen in Lothe 75-jähriges Bestehen feiert. Für den 53-Jährigen habe schon in jungen Jahren festgestanden, den Familienbetrieb, den sein Großvater Robert Fiene senior 1948 gründete, einmal zu übernehmen. So legte sein Vater Robert Fiene junior, der das Geschäft weiterführte, im Jahr 2008 die Verantwortung schließlich in seine Hände. Bis heute bereitet ihm seine Arbeit, die eine Mischung aus Beratung und Handwerk ist, sehr viel Freude, wie der Jubilar im Gespräch mit der LZ deutlich macht.
Im Laufe der Jahrzehnte habe sich der Beruf sehr gewandelt, erzählt Thomas Fiene. So sei sein Großvater, der Sattler- und Polsterermeister war, noch zu Beginn seiner Selbstständigkeit vor allem mit der Herstellung von Pferde- und Kuhgeschirren beschäftigt gewesen. In den 50er Jahren habe er dann viele Polstermöbel, die sich die Leute damals meist nur für ihre "gute Stube" leisteten, gefertigt. Die Kunden hätten zu der Zeit gerade einmal eine Auswahl von gut einer Handvoll Stoffen gehabt, berichtet Fiene von einem großen Unterschied zu heute. Mittlerweile könnten die Käufer aus einer Vielzahl von Materialien, Farben und Mustern auswählen. "Für jeden Geschmack ist etwas dabei", sagt der Raumausstattermeister und zeigt dicke Kataloge mit Stoffmustern.
Der Betrieb sucht noch einen Azubi für 2024
Früher wie heute gibt es in Fienes Raumausstatter-Betrieb eine Polsterei. Doch auch Teppiche und andere Bodenbeläge, Gardinen sowie Sonnen- und Insektenschutz gehören zum Sortiment. Die Aufgaben eines Raumausstatters reichten von der Beratung bis zum Einbau, erklärt der Lother. Das mache den Beruf auch so interessant, wie Janika Struck, Auszubildende im dritten Lehrjahr, findet. "Ausgebildet habe ich schon immer", erzählt Thomas Fiene, der darauf hinweist, dass er auch für 2024 noch einen Azubi sucht.
Während zu seiner Zeit noch die Männer in dem Beruf dominierten, würden sich inzwischen überwiegend Frauen für eine Raumausstatter-Ausbildung entscheiden. So hat auch er in seinem Geschäft drei Frauen an seiner Seite. Neben einer Auszubildenden und einer Gesellin, hilft auch seine Ehefrau Birgit, die hauptberuflich als Krankenschwester arbeitet, im Unternehmen mit.
Wird es auch eine vierte Generation Raumausstattung Fiene geben? Seine drei Kinder haben beruflich andere Pläne, wie Thomas Fiene berichtet. Doch er könne sich durchaus vorstellen, dass das Geschäft später einmal von einem Mitarbeiter weitergeführt werde.