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Firmenjubiläum

Kehdes feiern in Kirchheide 125 Jahre Handwerk und Familie

Lemgo-Kirchheide. Auf eine 125-jährige Firmengeschichte blickt der Raumausstatter-Meisterbetrieb Kehde zurück.

„Die Familiengeschichte ist bei den Kehdes eng mit dem Handwerk verknüpft – und mit der Raumaussatatter-Innung, der sie sich über Generationen verbunden fühlen“, erklärt die Kreishandwerkerschaft in einer Pressemitteilung.

Ursprung liegt im Jahr 1900

Seinen Ursprung hat das Unternehmen im Jahr 1900: Damals errichtete Gustav Kehde auf dem Familiengrundstück an der heutigen Salzufler Straße in Lemgo ein Haus mit Wohnung, Werkstatt und Schaufenster – und legte damit den Grundstein für den bis heute bestehenden Innungsbetrieb.

„Seitdem ist viel passiert – doch dem Handwerk ist die Familie Kehde über alldie Jahrzehnte treu geblieben. Als Jörg Kehde gemeinsam mit Ehefrau Brigitteund Sohn André nun zur Jubiläumsfeier lud, herrschte auf dem Grundstück reges Treiben. Zahlreiche Gäste gratulierten, Vertreter anderer Gewerke stellten sich vor. Das Geschäft der Kehdes liegt nicht nur geografisch im Zentrum des Ortsteils – hier treffen sich seit jeher Menschen, Geschichten und Gewerke“, schreibt die Kreishandwerkerschaft.

Obermeister Dirk Lindemann und Geschäftsführer Jens-Uwe Pape überbrachten im Namen der Innung Glückwünsche – verbunden mit der Anerkennung des handwerklichen Engagements und der generationsübergreifenden Betriebsführung.

Betrieb in vierter Generation

Jörg Kehde (60) führt den Raumausstatterbetrieb in vierter Generation. Im Jahr 2000 übernahm er ihn von seinem Vater Georg – nachdem er dort gelernt, als Geselle gearbeitet und 1999 die Meisterschule absolviert hatte. Seine Innungsmitgliedschaft war für ihn dabei ebenso selbstverständlich wie die Weitergabe seines Wissens: 17 Auszubildende wurden im Laufe der Jahrzehnte im Betrieb ausgebildet.

Sohn André Kehde stieg im Jahr 2017 als Quereinsteiger ein – mit besonderem Schwerpunkt auf Bodenbeläge. Mit viel Engagement, praktischer Erfahrung und gezielten Fortbildungen qualifizierte er sich weiter und gründete im Jahr 2024 seinen eigenen Betrieb ebenfalls mit Sitz in Lemgo: Fußboden Kehde. „Der neue Standort markiert dabei nicht nur eine unternehmerische Erweiterung, sondern auch den nächsten Schritt in der familiären Handwerkstradition“, betont die Kreishandwerkerschaft.

Großväter hatten bereits zusammengearbeitet

Dass sich bei den Kehdes Wege immer wieder kreuzen, zeigt auch ein Blick in die Familiengeschichte: Brigitte Kehde, geborene Duwe, ist die Enkelin von August Duwe. In dessen Sattlerbetrieb in Brake lernte einst der Großvater von Jörg Kehde, Gustav Kehde junior, sein Handwerk.

Nachdem Gründer Gustav Kehde 1917 im Ersten Weltkrieg gefallen war, führte seine Witwe Wilhelmine das Geschäft weiter, erweiterte es zeitweise um eine Drogerie.

Sohn Gustav junior baute das Geschäft ab dem Jahr 1930 weiter aus und legte vier Jahre später die Meisterprüfung ab. Nach seiner Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg nahm er den Betrieb wieder auf. Seine Söhne Georg und Friedhelm wurden ebenfalls Handwerker – Georg übernahm schließlich im Jahr 1969, bevor sein Sohn Jörg in vierter Generation im Jahr 1999 das Ruder übernahm.

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