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Zahlreiche Teilnehmer nehmen an Pflanzaktion in Siekholz teil

Rudi Rudolph

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Sie setzten gemeinsam eine alte Apfelsorte als Hochstamm ein: Tim Leßmann (von links), Bürgermeister Jörg Bierwirth, Ute Swoboda-Centmayer, Christian Kühne, Dietrich Swoboda und Simon Kühne. - © Rudi Rudolph
Sie setzten gemeinsam eine alte Apfelsorte als Hochstamm ein: Tim Leßmann (von links), Bürgermeister Jörg Bierwirth, Ute Swoboda-Centmayer, Christian Kühne, Dietrich Swoboda und Simon Kühne. (© Rudi Rudolph)

Schieder-Schwalenberg / Siekholz . Extertaler Katzenkopf, Lippischer Paradiesapfel, Prinz Albrecht von Preußen oder die Lippische Eierpflaume sind keine Fantasienamen – vielmehr stehen sie für traditionelle alte Apfelsorten, die immer mehr vom Verschwinden bedroht sind. Einen Schritt zur Erhaltung machte am Samstagmorgen die Dorfgemeinschaft Siekholz, als sich auf dem Friedhofsplatz in Untersiekholz eine rund 20-köpfige Gruppe traf.

Bewaffnet mit Spaten und Schaufeln sowie langen dünnen Pfählen rückten sie entlang der Dorfstraße zu einem Einsatz aus, den Dietrich Swoboda, Ute Swoboda-Centmayer und Silke Kauffeld initiiert hatten. Denn die Initiativgruppe „naturnahes Dorf Siekholz“ verbuddelte einen ansehnlichen Förderbetrag vom Kreisprogramm „Dorfcoach“ in Form von 14 alten Apfelbaumsorten, die hier als Hochstammgewächse die Wiesengrundstücke aufwerten sollen.

Schub für die Dorfgemeinschaft

Das Kreisprogramm setzt sich dafür ein, Dörfer zukunftssicher und kooperativ zu entwickeln, jungen Familien einen attraktiven Wohnort zu bieten und das ehrenamtliche Engagement sowie die Stärkung der Identifikation mit einem Ort für Wohnen, Leben und Erholung zu unterstützen. „Eigentlich hatte ich mit viel weniger Teilnehmern gerechnet,“ berichtet Dietrich Swoboda, „dass es nun so viele geworden sind, übertrifft meine Erwartungen. Das hat der ohnehin schon guten Dorfgemeinschaft einen weiteren Schub gegeben.“

Ziel ist es langfristig, das Dorf angemessen zu renaturieren, Blühwiesen anzulegen und Obstbäume zu pflanzen. Diesen ersten Schritt dazu unterstützte auch Schieder-Schwalenbergs Bürgermeister Jörg Bierwirth, der hier und da selbst Hand anlegte. Zu dem Projekt, das zehn Anrainer betrifft, musste die Zustimmung eingeholt werden. Doch da die Grundstücke an der Straße ohnehin nicht bebaut werden dürfen, war deren „Okay“ letztlich kein Problem.

Nächste Generation werden profitieren

Die alten Apfelsorten zu erhalten ist jedoch ein auf lange Sicht angelegtes Projekt. Denn, so Dietrich Swoboda, „da ist vielleicht in zehn Jahren mit der ersten Ernte zu rechnen.“ Auch in 30 oder 50 Jahren werden kommende Generationen noch davon profitieren können, wenn die Bäume eine entsprechende Pflege erhalten.

Das heißt, sie müssen regelmäßig beschnitten werden, was wiederum neue gemeinsame Aktionen erfordert. Um das fachmännisch zu leisten, kann beispielsweise die Lemgoer Ortsgruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland ( BUND ) mit ins Boot geholt werden, der Interessierte in Sachen Baumbeschneidung auch ausbildet.

In Siekholz ist nun der erste Schritt gemacht, die Pflanzaktion ging zügig voran, sodass man gemeinsam den erfolgreichen Abschluss bei Kaffee, Kuchen und belegten Brötchen genießen konnte.

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