Schieder-Schwalenberg. Autofahrer aufgepasst: Mehrere Straßensperrungen im Raum Steinheim machen die Reise aus Lippe über die Kreisgrenze nach Steinheim in diesen Tagen kompliziert. Wer sich an die Straßenverkehrsordnung hält, muss große Umwege in Kauf nehmen. Wer den Schleichweg fährt, riskiert ein Bußgeld. Doch vor Ort zeigt sich: Das scheint den meisten Verkehrsteilnehmern angesichts eines kilometerlangen Umwegs egal zu sein. Auf dem Wirtschaftsweg, der nur für Anlieger frei ist, herrscht reger Verkehr.
Schuld sind zwei zeitgleiche Vollsperrungen der Durchgangsstraße in Ruensiek und der Lother Straße zwischen Lothe und Steinheim. In Ruensiek wird derzeit, wie berichtet, die Asphaltdecke in der Ortsdurchfahrt erneuert. Die Bauarbeiten starteten am Montag, 8. Juli, und sollen bis einschließlich kommenden Montag (15. Juli) dauern.
Zwei Vollsperrungen Lippe
Aus Autofahrersicht schlecht, dass sich ausgerechnet jetzt auch auf der Lother Straße etwas tut: Die Verlegung der L827, die derzeit noch von Lothe in die Steinheimer Innenstadt führt, geht aktuell in die entscheidende Phase. Will heißen: Um die neue Direktverbindung zur B239 einbinden zu können, ist die Lother Straße nun von Lippe aus gesehen ab der Lother Höhe komplett gesperrt.
Für 1,7 Millionen Euro wird seit Oktober der Trassenverlauf der Lother Straße in Richtung Hagedorner Straße verlegt (wir berichteten). Zudem wird die gefährliche Kurvensituation an der Lother Straße entschärft.
Die Arbeiten sollen bis zum Herbst dauern und machen aktuell aufgrund der Sperrung in Ruensiek die Fahrt aus Brakelsiek, Schwalenberg oder Lothe nach Steinheim richtig lang: Die angegebene Umleitung führt über Schwalenberg nach Born auf die B239 und dann nach Steinheim. Alternativ können Autofahrer aus dem Lippischen über Wöbbel gen Steinheim gelangen – oder über einen Wirtschaftsweg, der hinter der Lother Höhe beginnt und am Betriebsgelände der Firma Beforth wieder auf die Hagedorner Straße führt.
Polizei kontrolliert
Aber Obacht: Der Wirtschaftsweg, der bereits beim Schwertransport der Windrad-Elemente von Hagedorn nach Brakelsiek vor einigen Wochen genutzt worden war, ist laut Beschilderung nur für den Linienverkehr – die Busse – und Anlieger frei. „Wirtschaftswege als Schleichwege für Abkürzung zu benutzen, ist keine gute Idee – nicht nur, weil es verboten ist, sondern auch weil die Wege dafür nicht ausgelegt sind und möglicherweise beschädigt werden“, heißt es aus dem Steinheimer Bauamt. Wie in solchen Fällen üblich, werde die Polizei ein Auge darauf haben.
Übrigens: „Frei für Anlieger“ bedeutet, dass Autofahrer entweder ein eigenes Grundstück oder das eines Dritten anfahren, um jemanden zu besuchen oder dort etwas zu erledigen. Es reicht nicht aus, auf möglichst kurzem Weg von A nach B gelangen zu wollen – wer dabei erwischt wird, dem droht ein saftiges Bußgeld.
