Das soll aus den Blomberger Sommerklängen im Schweigegarten werden

Blomberg. Kommt sie oder kommt sie nicht? Die Sonne, nicht die Sängerin. Denn Ulrike Wahren hätte sich wohl nur durch sehr wenig davon abhalten lassen, gemeinsam mit ihrem Partner Peter Stolle im Schweigegarten zu singen. Und wenn sie ruft, dann kommt sie. Also, wenn Ulrike ruft, dann kommt die Sonne, denn schließlich heißt ihr aktuelles Programm &bdquo;Here comes the sun“. Das Konzert des Duos am Sonntagabend war der wunderbare Schlussakkord der dreitägigen Sommerklänge .

Optimismus bis zum Schluss Dabei hätte Organisatorin Andrea Plat, Kulturbeauftragte der Stadt Blomberg, am Sonntagmorgen keinen Pfifferling darauf gegeben, dass das auch wirklich klappt mit dem dritten Freiluftkonzert des Wochenendes. Denn nachdem der Samstagabend noch mit einem fast wolkenfreien Himmel geglänzt hatte, schüttete es aus Eimern, auch wenn die Wetterstationen Besserung in Aussicht gestellt hatten.

Mittags am Sonntag schrieb Andrea Plat der LZ noch ganz hoffnungsfroh: &bdquo;Wir sind optimistisch“, doch der Nachmittag strafte zunächst mal den Optimismus Regen, ähem, Lügen. Ein bisschen Hoffnung hatte gleichwohl die Nachfrage bei den Borkhauser Fliegern gebracht, die ganz stark mit dem Ende des Regens rechneten.

&bdquo;Als Ulrike und Peter in Blomberg eintrafen, hat es geregnet. Ich habe sie gefragt: ,Spielst Du trotzdem hier?’, und sie meinte: ,Na klar, ich spiele überall.’“ Und noch während die Organisatorin das Musikerpaar mit dem Catering vertraut machte, hatten fleißige Helfer bereits flink ein paar Pavillons aus den Beständen von Blomberg Marketing aufgebaut – für den Fall der Fälle. Der trat aber schließlich gar nicht ein, weil der Regen schlichtweg aufhörte: Das Wetter hatte sich wohl entschlossen, mitzuspielen.

&bdquo;Da musst Du unbedingt hin“ So konnte sich das Duo Wahren/Stolle in Ruhe dem widmen, was ihre Fans und die, die es an diesem Abend unweigerlich wurden, so sehr lieben. Musik mit viel Gefühl, aber immer auch mit einem Augenzwinkern. Und zwar vor vollem Haus, die Besucherzahl vom schon gut besuchten Vorabend war schnell übertroffen, als sich unerwarteterweise noch ein gutes Dutzend Zuhörer an der Abendkasse einfanden.

&bdquo;Einer kam sogar aus Einbeck. Seine Frau hatte das Programm am Samstag dort gesehen und ihm gesagt: Da musst Du unbedingt hin.“ Seine Spontanäität sollte belohnt werden. Wann hört man schon das &bdquo;La vie en rose“ der großen Edith Piaf in drei Varianten? – Einmal perfekt auf Französisch interpretiert, wie es sich gehört. Dann auf Englisch, und den Zuhörern wird auf einmal bewusst, wie viel Anteil auch Sprache am Erfolg eines Liedes hat. Die Franzosen haben es drauf. Die Briten schon nicht mehr so ganz und nach den ersten zwei Zeilen auf Deutsch ersparte Ulrike Wahren dem sichtlich erleichterten Publikum den Rest: Es passt einfach nicht.

Sehr gut passte natürlich der wunderbare Beatles-Hit &bdquo;here comes the sun“, mit viel Fröhlichkeit vorgetragen, der einem ja schon im Original ein Lächeln auf die Lippen spült. Apropos gute Laune: Dass der Pianist neben seiner Virtuosität am Klavier auch ganz eigene, humoristische Qualitäten hat, bewies Peter Stolle dann in einem Solo: Reinhard Meys berühmtes &bdquo;Über den Wolken“ mit neuem Text zum Thema Männer im Baumarkt. Gelächter und Applaus waren der Lohn für diese Einlage.

Die Menschen im Schweigegarten sparten auch am Ende nicht mit dem verdienten Applaus, erhoben sich klatschend von ihren Plätzen, als die beiden Musiker sich anschickten, ihr Konzert zu beenden. Und so gab es als Zugabe noch ein weiteres großes Chanson: &bdquo;La mer“ von Charles Trenet, was am Ende die Zuschauer erneut von den Plätzen riss. Da war dann allerdings die Sonne schon wieder weg. Untergegangen. Die gute Laune nicht.

Oskar Wnendts Vermächtnis Drei tolle, wenn auch ganz verschiedene Abende: Bleibt die Frage an Organisatorin Andrea Plat, was daraus wird. Die Antwort wird die Fans erfreuen: &bdquo;Spätestens am Samstagabend beim Auftritt der Hoochigans aus Hannover wusste ich: Dieses Format im Schweigegarten muss es einfach weiter geben“, schwärmt sie. Denn die Atmosphäre, die bei diesen Konzerten im Schutz der Burgmauer entsteht, sei absolut einzigartig und zauberhaft, vor allem, wenn über der lippischen Toskana, wie der längst verstorbene, aber unvergessene Oskar Wnendt es zu seiner Zeit als Vorsitzender von Blomberg Marketing das Blomberger Becken genannt hat, die Sonne untergeht.

&bdquo;Oskar Wnendt hat sich damals sehr dafür eingesetzt, dass im Schweigegarten die technische Infrastruktur bekommen, dass wir also beispielsweise die Elektroanschlüsse einfach da liegen haben. Dieses Potenzial ungenutzt zu lassen, wäre zu schade.“ Das Blomberger Songfestival bleibe der Schwerpunkt des Kulturprogramms, gefolgt von den Sommerklängen und dem Comedy-Programm.

Darum steht jetzt schon fest: &bdquo;Für das kommende Jahr haben wir bereits das Datum festgezurrt. Die Blomberger Sommerklänge werden vom 22. bis 24. August 2025 stattfinden.“

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