Eine Reise, zwei Welten: Storytelling soll mehr Besucher nach Schieder-Schwalenberg locken

Schieder-Schwalenberg. Das vielfältige Freizeitangebot rund um den Stausee lockt jedes Jahr zahlreiche Besucher nach Schieder. Kunst, Kultur und Geschichte können die Gäste in Schwalenberg erleben. Beide Ortsteile haben für Touristen einiges, wenn auch ganz unterschiedliche Programme, zu bieten. In diesen Gegensätzen, die bei den Akteuren vor Ort mitunter zu einer gewissen Distanz führen, sieht Tourismusmanager Matthias Burzinski jedoch kein Problem. Im Gegenteil. In Sachen Marketing soll dieser Kontrast künftig in den Mittelpunkt rücken: Eine Reise, zwei Welten.

Auf der einen Seite Schieder, auf der anderen Schwalenberg. Die einen wollen mit den anderen nicht wirklich etwas zu tun haben - so erscheint es zumindest Bürgermeister Jörg Bierwirth, wenn es um die Vermarktung der Stadt geht, wie er im jüngsten Fachausschuss deutlich machte. In Zukunft soll Schieder-Schwalenberg jedoch als Einheit wahrgenommen werden. Dabei soll das sogenannte Storytelling helfen: Spannende und authentische Geschichten, die Emotionen bei den Menschen auslösen, und sie zu einem Besuch der lippischen Stadt bewegen.

Leitgeschichte auf dem Gegensatz aufbauen Die vielen guten Angebote müssten besser vermarktet und in emotional aufgeladenen Geschichten verpackt werden, so lautete das Fazit des Tourismus-Checks , dem sich die Stadt 2023 unterzogen hatte. Das wurde mit einem Storytelling-Workshop von Matthias Burzinski, der die Kunden von &bdquo;projekt2508“ unter anderem im Bereich Städte- und Kulturtourismus berät, nun in Angriff genommen.

Dabei haben Mitarbeiter der Stadt gemeinsam mit heimischen Gastronomen und Anbietern von Touristenangeboten Ideen gesammelt. Das Ergebnis präsentierte der Tourismusmanager in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Kultur. Übrigens: Der Workshop wurde durch eine Leader-Förderung finanziert. Leader ist ein Förderprogramm der Europäischen Union zur Entwicklung des ländlichen Raumes.

&bdquo;Wir waren positiv überrascht, was für für einen versteckten Schatz es hier gibt“, berichtet Burzinski von seinem ersten Besuch in Schieder-Schwalenberg. Gemeinsam mit seinem Team habe er die Stadt erkundet und direkt einen spannenden Ansatz für das Storytelling erkannt. Der Kontrast der beiden Ortsteile, was vor Ort eher problembehaftet sei, habe eigentlich etwas sehr Positives, erklärt er. Die Idee ist, die übergeordnete Leitgeschichte genau auf diesen Gegensatz aufzubauen: &bdquo;Der Gast hat hier die Möglichkeit, auf einer Reise zwei Welten zu erleben.“

&bdquo;Picknickkorb der zwei Welten“ und weitere Erlebnisse Vom quirligen Leben am Schiedersee bis hin zur inspirierenden Malerstadt Schwalenberg, von fürstlicher Eleganz zur urwüchsigen Natur, von pulsierenden Events zur konzentrierten Betrachtung von Kunst: &bdquo;Diese Gegensätze schaffen eine wiederkehrende Spannung und laden ein, den eigenen Urlaubsrhythmus zwischen den verschiedenen Ausprägungen zu finden“, erklärt Burzinski. Beim Storytelling für Schieder-Schwalenberg stehen drei Zielgruppen im Fokus: Kulturinteressierte Best Ager (Menschen im Alter von 50 bis 70 Jahren), die Kunst und Geschichte in den Mittelpunkt stellen. Aktive Wanderer und Naturliebhaber, die authentische Orte suchen, sowie Familien, die eine Kombination aus Kultur-, Freizeit- und Naturerlebnis bevorzugen.

Um diese Zielgruppen anzusprechen, haben die Teilnehmer des Workshops auch Ideen für neue Erlebnisse entwickelt. Schnell umsetzen ließe sich etwa eine &bdquo;Zwei-Welten-Tagestour“ - eine beschilderte Route zwischen Schieder und Schwalenberg. Ebenso der bestellbare &bdquo;Picknickkorb der zwei Welten“ mit lokalen Spezialitäten und einer Karte mit den schönsten Picknickplätzen. Eine der langfristigen Visionen ist beispielsweise eine interaktive App. Diese soll unter anderem verschiedene Informationen bereithalten, Touren anzeigen, Buchungen aller Angebote ermöglichen und noch vieles mehr.

Ein Maskottchen soll her Außerdem soll ein Maskottchen für Schieder-Schwalenberg, das Bezug zur Story hat, entwickelt werden. &bdquo;Mit der Identifikationsfigur soll eine Wiedererkennbarkeit geschaffen und das Storytelling erleichtert werden“, sagt Burzinski. Die Figur solle sowohl einen Bezug zum Schloss als auch zur Burg haben. Im Idealfall gelinge es, die Figur mit vielen Produkten zu vernetzen.

Durch das Storytelling soll die Bekanntheit der dualen Identität von Schieder-Schwalenberg erhöht werden, erklärt der Tourismusmanager die Ziele. Die Besucherzahlen sollen steigen und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer durch Kontrastangebote verlängert werden.

Städte und Regionen seien in erster Linie das, was über sie erzählt wird, und nicht das, was sie wirklich sind, erklärt Burzinski. Eine identitätsstiftende Geschichte begründe ihr Image.

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