Die Pläne für eine Adventure-Golf-Anlage in Schieder liegen auf Eis

Schieder-Schwalenberg. In Schieder fehle ein Angebot, das den Schiedersee und den Schlosspark miteinander verknüpft und den Touristen sowie Einheimischen gleichzeitig eine interessante Freizeitaktivität bietet, hatte Bürgermeister Jörg Bierwirth erklärt. Nachdem der Denkmalschutz den Plänen, eine Disc-Golf-Anlage zu errichten, einen Strich durch die Rechnung machte, wartete die Verwaltung mit einer neuen Idee auf: Adventure-Golf. Doch auch aus diesem Vorhaben wird nun nichts, wie Fachbereichsleiter Swen Horstmann in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Kultur berichtete. Der Grund: Die Kosten sind immens.

Horstmann erinnerte daran, dass für das Projekt bereits eine Leader-Förderung gesichert werden konnte. Seinerzeit seien die Kosten mit 280.000 Euro durchaus großzügig kalkuliert worden. Bei einer Leader-Förderung von 70 Prozent hätte die Stadt einen Eigenanteil von 84.000 Euro zahlen müssen. Doch nun hätte der Anlagenbauer, der damals von 280.000 Euro sprach, ein Angebot von fast einer halben Million Euro präsentiert. &bdquo;In der Verwaltung haben wir uns daher entschieden, die Notbremse zu ziehen“, erklärt der Bürgermeister. Der Ausschuss zeigte sich damit einverstanden.

Wie die LZ bereits berichtete, sind die Bahnen beim Adventure-Golf im Größenverhältnis 1:10 viel kleiner als eine echte Golfanlage und doch kein Minigolf. Es wird nicht auf Betonflächen, sondern auf landschaftlich schönen und regional gestalteten Einzelbahnen mit Kunstrasenoberfläche gespielt. Vom Schlosspark bis zum Schiedersee waren zwölf Bahnen angedacht.

Angebot liegt bei fast einer halben Million Euro Für den Leader-Antrag sei es erforderlich, drei Vergleichsangebote einzuholen, berichtete Horstmann von dem Prozedere. Doch dies habe sich schwierig gestaltet, da insgesamt nur drei Anlagenbauer gefunden wurden, wovon einer kein Angebot abgeben wollte und ein weiterer sich gar nicht zurückmeldete. Schließlich gab es nur das eine Angebot von 453.000 Euro.

&bdquo;Leader fördert Projekte mit höchstens 250.000 Euro“, führte der Bürgermeister weiter aus. Und selbst wenn die Leader-Förderung erhöht werden würde, läge der Eigenanteil bei rund 200.000 Euro. &bdquo;Ich halte es nicht für vertretbar, gerade in den jetzigen Zeiten, so viel Geld in die Hand zu nehmen“, betonte Bierwirth. Und auch eine Leader-Förderung seien Steuergelder. Diese für eine Adventure-Golf-Anlage für eine halbe Million Euro auszugeben, sei nicht zu verantworten.

Nun soll nach weiteren Freizeitaktivitäten gesucht werden, die die beiden Areale gut miteinander verbinden könnte. Sollte sich an den Preisen zum Bau einer Adventure-Golf-Anlage in Zukunft etwas ändern, könne auch diese wieder eine Möglichkeit werden, so die Verwaltung.

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