Marc Beckmeier sieht in seiner Heimatstadt Schieder-Schwalenberg viel Potenzial

Schieder-Schwalenberg. In seiner Freizeit geht Marc Beckmeier gerne mit seinem Hund &bdquo;Happy“ an der Staumauer am Schiedersee spazieren. Dort komme er zur Ruhe, sagt der 48-Jährige im Interview mit der LZ, der sich deswegen auch genau diesen Ort als Lieblingsplatz für das Gespräch ausgesucht hat. Warum der CDU-Fraktionschef Bürgermeister werden möchte, warum er Schieder-Schwalenberg so lebenswert findet und welche Pläne er hat, sind nur einige Themen, die dabei zur Sprache kamen.

Warum möchten Sie Bürgermeister werden?

Marc Beckmeier: Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, in meiner Heimatstadt als Bürgermeisterkandidat anzutreten und Verantwortung zu übernehmen. Ich bin heimatverbunden und bürgernah. Es ist wichtig, Menschen zuzuhören, um gezielt handeln zu können. Ich möchte mit ihnen gemeinsam tragfähige Lösungen entwickeln.

Was wäre Ihnen bei der Arbeit wichtig?

Ich stehe für Zusammenhalt und eine zukunftsorientierte Politik. Ich möchte die Möglichkeiten und Chancen für Schieder-Schwalenberg und die Ortsteile in den Vordergrund meiner Arbeit stellen, denn unsere Stadt hat Potenzial. Schieder-Schwalenberg ist lebenswert.

Was macht die Stadt für Sie so lebenswert?

Es gibt viele landschaftlich wunderschöne Orte. Wenn ich aus meinem Haus gehe, bin ich in drei Minuten im Schlosspark oder im Wald und in wenigen Minuten am See. Das weiß ich zu schätzen und dafür beneiden uns viele.

Wie wollen Sie das Potenzial nutzen?

Wir haben ja eine einmalige Mischung aus wunderschöner Naturlandschaft, Kunst und Kultur mit großer Tradition. Diese Elemente möchte ich nachhaltig verbinden und bewahren. Was nicht nur der Umwelt, sondern auch der Lebensqualität der Menschen sowie dem Tourismus zu Gute kommt. Außerdem haben wir bezahlbaren Wohnraum. Zukünftig werden viele Menschen die hohen Mieten in den Städten nicht mehr zahlen können und das sind auch unsere Chancen.

Sie sprachen eben davon, dass Sie hier in Schieder die schönen Plätze sehr schnell erreichen. Doch die Verbindung in andere Orte könnte besser sein, oder? Stichwort Mobilität...

Mit der direkten Bahnverbindung in die Universitätsstädte Paderborn und Hannover haben wir einen großen Wettbewerbsvorteil gegenüber vielen anderen Kommunen. Die Limo wird sehr gut angenommen und sollte ausgebaut werden. Und natürlich ist es wichtig, dass unsere Schüler nach Detmold oder Lemgo zu den Schulen kommen. Aus Schwalenberg wurde mir berichtet, dass dort eine Linie weggefallen ist und manche gar nicht mehr nach Steinheim kommen. Das sind natürlich Punkte, die man angehen muss.

Und wie?

Mit den Verkehrsbetrieben ins Gespräch gehen und sich darum kümmern.

Wo sehen Sie die größte Schwäche von Schieder-Schwalenberg?

Unsere Stadt hat keine Schwächen. Es gibt sicherlich einiges, was man verbessern kann, aber auch letztendlich kommt es darauf an, was wir ermöglichen können.

Bei der Aussage, dass Schieder-Schwalenberg keine Schwächen hat, würde Ihnen sicher der eine oder andere widersprechen. Ich denke jetzt zum Beispiel an die Hausarzt-Situation...

Natürlich ist das ein ganz wichtiger Punkt. Unsere medizinische Versorgung bereitet uns Sorgen. Wir sollten als Erstes unsere Ärzte vor Ort unterstützen und gemeinsam mit ihnen Versorgungskonzepte entwickeln. Diesbezüglich habe ich auch schon Kontakt aufgenommen. Und da sind wir in einem sehr guten Austausch.

Mit ihrer Fraktion haben Sie den Antrag gestellt, dass die Verwaltung die städtischen Ausgaben analysieren und mögliche Einsparungen aufzeigen soll. Warum war Ihnen das wichtig?

Leider haben SPD und Grüne geschlossen dagegen gestimmt. Da hat sich für mich die Frage gestellt, erkennt man das Problem nicht oder möchte man das nicht thematisieren? Wir müssen klare Prioritäten setzen, vorausschauend und zielgerichtet planen und vor allem handeln. Es ging darum, zusammenzukommen, um zu gucken, was kann man machen. Das läuft in vielen anderen Kommunen auch so.

Also sollte man gegebenenfalls freiwillige Leistungen streichen?

Nein, es geht nicht darum, irgendwas zu streichen. Man muss alles prüfen. Wo geht es zum Beispiel günstiger. Finanzen sind das Fundament aller Entscheidungen und wirken in alle Bereiche hinein. Wir dürfen unseren Gestaltungsspielraum nicht verlieren, denn Investitionen sind notwendig und entscheidend, um unsere Stadt voranzubringen.

Die Investition von 1,3 Millionen Euro in das Freibad war also richtig?

Ja, wir müssen unserer Jugend natürlich auch was bieten. Das ist ein Ort, wo es noch viele Möglichkeiten für Kinder oder Jugendliche gibt. Wir haben das von Anfang an unterstützt und wir werden das auch weiterhin unterstützen. Beim Freibad sieht man auch, dass unsere Stadt vom Ehrenamt lebt.

Wie sieht es Ihrer Meinung nach mit der heimischen Wirtschaft aus?

Das Unternehmertum muss gestärkt werden. Besonders kleine und mittlere Betriebe - einfach, schnell und unbürokratisch. Mit effizienten Rahmenbedingungen und digitalen Lösungen. Ich möchte auch regelmäßig Sprechstunden anbieten, auch für Gewerbetreibende.

Wofür genau sollen diese Sprechstunden sein?

Um direkt zu hören, wo Unterstützung nötig ist, zum Beispiel bei Entwicklungsflächen oder bürokratischen Hürden. Da möchte ich gerne immer ansprechbar sein.

Persönlich Marc Beckmeier ist 48 Jahre alt und wohnt in Schieder. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Als Betriebswirt leitet Beckmeier zwei Bildungsstätten, dort ist er für Budget, Personalplanung, Ressourcenmanagement und strategische Entscheidungen verantwortlich. Er ist seit 30 Jahren Mitglied der CDU, davon seit zehn Jahren im Rat. Der Schiederaner ist außerdem Fraktionsvorsitzender und stellvertretender Bürgermeister.

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