Schieder-Schwalenberg. Die südostlippische Gastronomie-Szene ist in Bewegung. Die Hammernachricht für die Region: Wilma Thorenmeier gibt den Betrieb des „Alten Krugs" in Ruensiek zum Jahresende auf. Noch ein Büffetsonntag, dann ist Schluss. Sieben Tage Arbeit sind zu viel Wilma Thorenmeier verabschiedet sich zum Jahresende aus der Gastronomieszene. Noch einmal wird es im „Alten Krug" in Ruensiek ein längst ausgebuchtes Gänsebüffet im Dezember geben, dann ist Schluss mit Kochen. Thorenmeier, Anfang 50 und Vollblut-Gastronomin, hatte sich bereits seit Längerem ein stückweit, aus dem Geschäft zurückgezogen. Sie hatte einen Job als Schulbetreuerin angenommen und ihre gastronomischen Angebote auf Themenbüffets an ausgewählten Wochenenden und Familienfeiern zurückgefahren. artikel:24212726„Eigentlich hat das auch ganz gut geklappt, aber der Einsatz ist für mich und meinen Mann Thomas zu hoch", resümiert sie nun, „durch die Arbeit in der Schule, Thomas’ Vollzeitjob und die Wochenenden in Ruensiek haben wir fast keine Freizeit mehr; sieben Tage Arbeit sind keine Ausnahme, sondern eher die Regel." Deshalb macht sie nun einen Schnitt, hat seit Sommer bereits ihre Stundenzahl in der Schule erhöht und will künftig mehr für die Familie nebst kleiner Enkeltochter, für Freunde und Hobbys Zeit haben. „Ich habe meinen Beruf immer gerne gemacht und die Arbeit in der Küche hat mir Spaß gemacht – aber ich werde auch älter und fühle mich den weiteren Herausforderungen nicht mehr gewachsen", gesteht sie. Beerdigungskaffee willkommen Das Restaurant inklusive Saal ist groß – und steht demnächst leer. Außer, wenn Not am Mann ist – denn schließlich gibt es kaum noch Gasthöfe in der Umgebung: „Falls Ihr einen Trauerfall in Eurer Familie oder im Freundeskreis habt, meldet Euch gerne bei uns, wir würden uns freuen, wenn Ihr bei uns zum Kaffeetrinken einkehrt", teilt Thorenmeier auf Facebook mit. artikel:24217409 Bewegender Post auf FB „Der Versuch in der Woche arbeiten zu gehen und am Wochenende für Euch und Eure Familienfeiern (im Alten Krug und außer Haus) da zu sein, hat eigentlich ganz gut geklappt. Aber der Einsatz dafür ist für mich und meinem Mann zu hoch. Durch die Arbeit in der Schule, Thomas Vollzeitjob und den Wochenenden in Ruensiek haben wir fast keine Freizeit mehr, 7 Tage Arbeit sind keine Ausnahme, sondern eher die Regel. Unsere Familie mit der kleinen Enkeltochter, Freunde, Hobbys und wir zwei als Paar kommen einfach zu kurz. Das muss und wird sich in Zukunft ändern. Bereits nach den Sommerferien habe ich die Stundenzahl in der Regenbogenschule erhöht und für den Rest des Jahres sind noch viele Feiern im Alten Krug und außer Haus gebucht, mehr werde ich aber nicht schaffen und ab Januar bleibt der Alte Krug dann leider geschlossen", schreibt sie. „Ich habe meinen Beruf immer gerne gemacht, der Kontakt mit den Gästen, aber auch die Arbeit in der Küche hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Ich habe jede Herausforderung angenommen und mich auch in meiner Rolle als Krisenmanagerin während der Coronazeit und anderer Situationen, eigentlich wohlgefühlt. Aber ich werde auch älter und ich habe das Gefühl, weiteren Herausforderungen nicht mehr gewachsen zu sein. Ich freue mich auf neue Aufgaben in der Schule und bin gespannt, was das Leben noch alles für uns bereit hält. Es war schön, für Euch da zu sein! Vielen Dank, dass Ihr immer wieder den Weg nach Ruensiek gefunden habt!Liebe Grüße, Eure Wilma Thorenmeier mit der ganzen Familie P.s.: Leider gibt es rund um Ruensiek immer mehr Ortschaften, in denen es keine Möglichkeit mehr gibt nach einer Trauerfeier einzukehren. Falls Ihr einen Trauerfall in Eurer Familie oder im Freundeskreis habt, meldet Euch gerne bei uns, wir würden uns freuen, wenn Ihr bei uns zum Kaffeetrinken einkehrt.