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Schieder-Schwalenberg

Bisheriger Pächter kauft "Seeterrassen" und "Moses Hütte"

Verkauf am Südufer des Schieder-Sees für Anfang 2013 geplant

Bisheriger Pächter kauft Betriebe am Nordufer - © Schieder
Bisheriger Pächter kauft Betriebe am Nordufer (© Schieder)

Schieder-Schwalenberg. Ein erstes Stück echte Privatisierung hat sich jetzt am Schieder-See vollzogen: Die Erholungszentrum Schieder GmbH hat die beiden gastronomischen Betriebe am Nordufer verkauft.

Kai-Daniel Schmidt, der bisher das Ausflugslokal "Moses Hütte" an der Staumauer als Pächter betrieben hat, ist nun Eigentümer. Dazu hat er auch noch die "Seeterrassen" in der Nähe des Bahnhofes gekauft. Damit ist der Erholungszentrum Schieder GmbH (EHZ) ein erster Teilerfolg in den Privatisierungsbestrebungen am See gelungen.

Federführend ist in dieser Betreibergesellschaft der Kreis Lippe, der mittlerweile die Anteile des Landesverbandes übernommen hat. Zu einem Siebtel ist auch noch die Stadt Schieder-Schwalenberg an der EHZ beteiligt.

EHZ-Geschäftsführer August Tölle, Landrat Friedel Heuwinkel, Pächterin Annette Rohde und der neue Besitzer Kai Daniel Schmidt freuen sich. - © Foto: Schwarzer
EHZ-Geschäftsführer August Tölle, Landrat Friedel Heuwinkel, Pächterin Annette Rohde und der neue Besitzer Kai Daniel Schmidt freuen sich. (© Foto: Schwarzer)

Zunächst hatte sich der Kreis Lippe für eine Gesamtvermarktung des See-Komplexes stark gemacht und gehofft, das gesamte Gelände an einen Investor verkaufen zu können. Wie berichtet, war damals ein niederländischer Projektentwickler im Spiel gewesen, der Ferienhäuser an das südliche Seeufer hatte bauen wollen. "Das hat ja leider nicht geklappt", sagte Landrat Friedel Heuwinkel gestern beim Ortstermin. "Aber nun sind wir auf einem guten Weg. Ich gehe davon aus, dass wir auch im Kronenbruch bis Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres mit dem dortigen Pächter handelseinig werden, so dass sich die EHZ nur noch ihrem Kerngeschäft widmen muss."

Seit jeher sei der Schieder-See ein Juwel im Kreis Lippe gewesen. Mit dem Bau der Umflut gelinge es nun, die Verlandungsproblematik zu lösen und den Bereich als Naherholungsgebiet aufzuwerten.

Für den erst 24 Jahre alten Kai-Daniel Schmidt ist die Übernahme der beiden Immobilien im Zuge der Umflut eine Chance für einen Neuanfang. "Natürlich ist das ein Risiko, aber wir stehen hier an einem Scheideweg: Entweder man sagt, ,Hilfe, die große Umflut kommt, ich höre auf‘, oder man macht etwas daraus." Er habe sich für letzteres entschieden, sagt der gelernte IT-Systemelektroniker, der auch eine Eventagentur betreibt. "Dann kann ich auch von Anfang an mitgestalten." Von der Idee, den Blomberger "Scharfrichter" zu ersteigern, habe er sich verabschiedet: "Ich will mich auf die Objekte am See konzentrieren."

Allerdings bleibt Annette Rohde weiter Pächterin der "Seeterrassen". Sie arbeitet im 29. Jahr am See. "Ich kann mir gar nichts anderes vorstellen", betont sie. Das gastronomische Konzept wollen weder sie noch Schmidt verändern. "Aber wir werden uns jetzt an die Sanierung der Bausubstanz machen", so Schmidt.

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