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Tag des offenen Denkmals

Eigentümer präsentieren ihren Schatz in Kohlstädt

Schlangen-Kohlstädt. Familie Bludau nimmt den Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September zum Anlass, um ihre Wassermühle im Mühlengrund 4 in Kohlstädt zu präsentieren. Von 11 bis 17 Uhr ist die Mühle an diesem Tag geöffnet.

Sechs Jahre hat Arnold Bludau in die Sanierung gesteckt. Inzwischen hat sich die Mühle zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt. Mit dem Objekt hatte Bludau schon länger geliebäugelt. Kaufen konnte er es erst 1995. 30 Jahre lang habe die „Starken Mühle“ in Kohlstädt zu jenem Zeitpunkt bereits leer gestanden und sei als Müllabladeplatz missbraucht worden, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde.Der Zufluss zur Mühle, der von der Strothe abzweigt, war mit Geröll, Pflanzen und leider auch durch alte Matratzen und Müll verstopft. Ein Jahr habe es gedauert, bis die zum Teil auch verschüttete Rinne zum Mühlradantrieb wieder freigelegt war. Das geschah damals mit Unterstützung der Gemeinde Schlangen, die zwei Hilfsarbeiter zur Unterstützung ausgeliehen hat. Heute noch gibt es bei den Bludaus einen täglichen Kontrollgang entlang der 300 Meter zum Wehr, um zu prüfen, dass nichts verstopft ist.

Neues „altes“ Holz und viele Scheiben

Die Renovierungs – und Restaurierungsarbeiten waren anspruchsvoll und geschahen unter strenger Aufsicht durch die Denkmalschutzbehörden. Es musste „neues“, altes Holz hunderte von Kilometern weit transportiert werden, und die Fenster mit den Butzenscheiben müssen tatsächlich zig einzelne Scheiben haben – innen und außen als solche sichtbar. Die Technik der Fachwerkverbindungen hat Arnold Bludau sich im Detmolder Freilichtmuseum abgeguckt. Der gelernte Schmied hat in tausenden Stunden Eigenleistung – mit großer Unterstützung seiner Familie - ein Schmuckstück geschaffen und auch die Funktion des Mühlrades wiederhergestellt.

Aber nicht nur die faszinierende Kraft des Wassers und die technischen Elemente der Mühle wurden erhalten. Weil immer wieder Besucher und besonders gerne auch Kinder kommen, hat Familie Bludau mit der Zeit ein kleines Heimatmuseum mit Butterfass, ausgestopftem Fuchs und uralten Haushaltsgeräten in ihre Mühle integriert.

Treckerclubs und Wandergruppen kommen das ganze Jahr über nach Kohlstädt und finden immer ein offenes Ohr – und eine offene Mühle Bludau. Auch Brautpaare nutzen die Gelegenheit für ein romantisches Foto vor dem eindrucksvollen Gebäude.

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