Das Auf und Ab des Kreuzkrugs bei Oesterholz

Schlangen-Oesterholz . Derzeit ist der Kreuzkrug am Beginn der Schlänger Fürstenallee geschlossen. Mitte 2024 habe der bisherige Pächter Joachim Horres den Betrieb aus Altersgründen eingestellt, schreibt Stephan Prinz zur Lippe, in dessen Besitz sich das &bdquo;Fürstliche Forsthaus Kreuzkrug" befindet. Man führe derzeit Gespräche für eine Neuverpachtung. Bis dahin lohnt ein Blick in die Historie des alten Gasthauses.

Für den Prinzen hat die Fortführung der Gastwirtschaft im Kreuzkrug auch eine sentimentale Bedeutung. Als kleiner Junge hatte er dort nach Waldspaziergängen mit seinen Eltern vom damaligen Pächter Wilhelm-Peter Lange immer ein &bdquo;Mettwurst-Bütterchen" bekommen. Diese Tradition habe er später mit seinen eigenen Kindern weitergeführt, wie die LZ im Jahr 2000 zum 300-jährigen Bestehen des Kreuzkrugs schrieb.

Ein Gasthof zum Wechsel der Pferde Im Jahr 1706 erhielt der Kohlstädter Gutsbesitzer und Oberjäger Hermann Conrad Kruse die Erlaubnis am &bdquo;Kreutzwege bey Österholtz" ein Haus mit Schankwirtschaft zu errichten. Damals wurde der Krug an der Stelle erbaut, an der der Alte Postweg aus dem Paderborner Land auf die Sennestraße von Bielefeld nach Horn stieß. Diese Kreuzung lag wenige Hundert Meter westlich von der heutigen Lage. Reste vom ursprünglichen Gebäude sind heute dort keine mehr zu finden. Durch die Lage an dieser wichtigen Wegverbindung kamen die Gäste quasi ganz von alleine.

&bdquo;Ursprünglich diente der Kreuzkrug als Station am alten Hellweg, um Pferde vor dem Übergang über den Teutoburger Wald zu wechseln und sich zu stärken. Sodann wurde er zu einer Försterei mit Ausschank", weiß Stephan Prinz zur Lippe. Durch seine Lage am Waldrand bot sich der Krug auch für Forstarbeiter zur Stärkung und Unterkunft an.

Trotzdem lief der Laden für Oberjäger Kruse offenbar schlecht. Die Konkurrenz durch die nahe gelegene Waldglashütte Nassesand - ebenfalls mit Schanklizenz - war so stark, dass er den Kreuzkrug 1782 hoch verschuldet an die lippische Rentkammer verkaufen musste. Die vergab den Krug an den Holzknecht Limberg. Mit dem Ausbau der Gauseköte zur Chaussee (Name Herkunft von frz. &bdquo; chaussé à côté" = Seitenstraße) durch Fürstin Pauline zur Lippe wurde dem Kreuzkrug allerdings um 1800 seine Geschäftsgrundlage entzogen. Nicht mehr der Alte Postweg war nun die wichtige Wegverbindung, sondern die neue, bequemer zu befahrene Gauseköte.

Verlegung an den heutigen Standort Auf Anregung von Pächter Limberg wurde der Kreuzkrug deshalb 1812 an seinen heutigen Standort verlegt. Er war nun gleichzeitig Hebestelle für das Chausseegeld. Mit dem neuen Pächter Christoph Junker erlebte der Krug wieder einen Aufschwung. Aus dieser Zeit stammt das heutige Haupthaus.

Dessen Nachfolger hatte erneut mit einer geänderten Verkehrssituation zu kämpfen. Ab 1840 war die Strecke über die Kleine Egge von Horn nach Kohlstädt (die heutige B1) befestigt worden. Und sie war einfacher zu befahren als die steile Gauseköte. Der Kreuzkrug wurde von der lippischen Forstverwaltung übernommen und war von 1875 bis 1895 als Gaststätte geschlossen. Erst durch den Ausflugsverkehr im 20. Jahrhundert blühte das Haus als Gastwirtschaft wieder auf.

&bdquo;Anfang der 60er-Jahre hat die Familie Lange das Gebäude gepachtet und bis Ende der 90er-Jahre als Restaurant geführt", erinnert sich Stephan Prinz zur Lippe. &bdquo;Nach einer kurzen Unterbrechung wurde es von der Familie Horres übernommen und erfolgreich weiterentwickelt." Man hoffe, dass eine Neuverpachtung im Laufe dieses Jahres gelinge, schreibt der Prinz. &bdquo;Wie überall spüren auch wir, dass die Lage in der Gastronomie nicht einfach ist."

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