Paderborn. Erzbischof Hans-Josef Becker hat das Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn vorgestellt und mit seiner Unterschrift besiegelt. Darin werden für die kommenden Jahre die Leitplanken für die Entwicklung der Erzdiözese festgelegt.

Künftig will die Paderborner Kirche ihre Entscheidungen besser kommunizieren und die Partizipation von Laien stärken. Auch die nicht immer einträgliche Kommunikation zwischen hauptamtlichem Personal und Laien soll verbessert werden. "Wir erfinden das Rad nicht neu, aber es muss nicht immer alles vom Priester kommen", betonte der Erzbischof vor rund 500 Priestern und Laien, Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen aus dem Erzbistum bei einem diözesanen Forum in der Paderhalle.

Nicht nur, aber auch wegen des zunehmenden Mangels an Priestern sollen künftig den Laien neue Rollen zugewiesen werden können. Wie heute zum Teil schon praktiziert, könnten künftig bestimmte Bereiche im pastoralen Raum von Laien vertreten werden bis hin zur Teilhabe an gottesdienstähnlichen Funktionen.

"Kein fertig gemaltes Bild"

Künftig will die Kirche näher bei den Menschen sein. "Gleiche Antworten für alle werden dem nicht gerecht", heißt es in einer der Kernaussagen. Auch mehr Transparenz bei Schwerpunktsetzungen und bei Entscheidungen ist Ziel im Erzbistum. Jeder Gläubige soll sich mit seinem Charisma einbringen und mutig neue Türen öffnen.

"Wir können jetzt das Zukunftsbild mit Leben füllen. Es ist jedoch kein fertig gemaltes Bild, sondern es muss fortgeschrieben werden", so der Erzbischof. Das Zukunftsbild war auch Thema des Hirtenbriefes des Erzbischofs, der am Wochenende in den Gottesdiensten verlesen worden war. Darin stellt der Paderborner Oberhirte klar, dass die Kirche nicht für sich selbst, sondern für die Welt und die Menschen da sei.

Das zentrale Projekt "Bistumsentwicklung" soll mit Beginn des neuen Jahres anlaufen. Dafür wurde extra ein Lenkungskreis gebildet. Das Zukunftsbild hatten in einem über zehnjährigen Prozess alle Gruppen und Gremien auf Diözesanebene erarbeitet.