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Gütersloh

Felipe VI. hält Hof

Der spanische König kommt heute zu Gesprächen und einem Mittagessen zu Bertelsmann

Für die Visite des Königs gilt Sicherheitsstufe I, die höchste. Die Kreispolizei Gütersloh kümmert sich um alles, was mit Verkehrs- und allgemeiner Sicherheit zu tun hat; sie hat dazu vom NRW-Innenministerium vor einigen Tagen den Auftrag erhalten. Die Gütersloher holen Felipe schon am Flughafen Paderborn ab, eskortieren ihn zunächst nach Bielefeld zur Firma Gestamp und dann nach Gütersloh. Sie sperren, falls erforderlich, Autobahnauffahrten und sorgen auch sonst für freie Fahrt. Der königliche Konvoi erwartet das, und er ist groß: 15 Fahrzeuge gehören zu dem offiziellen Gefolge. Hinzu kommen 40 spanische Journalisten, die den Monarchen auf seiner Deutschland-Reise begleiten, ferner etliche Unternehmer. Die genaue Fahrtroute legt der Einsatzleiter erst heute und kurzfristig fest, aus Gründen der Sicherheit.

Damit es rund um den Wohnsitz von Liz und Christoph Mohn zu keinen Komplikationen kommt, hat die Kreispolizei Handzettel in der Siedlung verteilt; sie weist auf etwaige Störungen hin, und darauf, dass vorübergehend kein Parken möglich ist. Die Straßen, sie sollen frei und übersichtlich bleiben.

Und für Monarchisten, Anhänger des Königshauses? Haben sie Gelegenheit, den König zu sehen? Weder NRW-Staatskanzlei noch Bertelsmann schlossen das gestern aus. Allerdings, so teilten sie mit, seien die Absperrungen recht großflächig. Wer schauen will, sollte also vorsichtshalber ein Fernglas parat haben.

Regenten in Gütersloh

Felipe ist im 20. und 21. Jahrhundert erst der zweite Monarch, der Gütersloh seine Aufwartung macht.

Am 26. Mai 1965 war Queen Elizabeth zu Gast. Mit Prinzgemahl Philip fuhr sie im offenen Wagen durch die Stadt, vorbei an Fähnchen schwenkenden Bürgern. Anders als heute Felipe, fand die Queen auch Zeit, sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen.

Am 26. März 1852 legte König Friedrich Wilhelm IV den Grundstein für das Evangelisch Stiftischen Gymnasium.

Prinz Wilhelm von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I., machte am 15. August 1851 kurz Station auf dem Gütersloher Bahnhof.

Dessen Sohn, der spätere Kaiser Friedrich III. (99-Tage-Kaiser) wurde am 21. Januar 1851 als Passagier bei einem Bahnunfall bei Isselhorst-Avenwedde leicht verletzt, gerettet und auf dem Gütersloher Bahnhof untergebracht, bis ein Ersatzzug kam (Es war der bis dahin schwerste Eisenbahnunfall in Deutschland, drei Menschen starben). Später stiftete er für seine Rettung einen Taufengel, der noch heute in der Martin-Luther-Kirche seinen Platz hat.

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