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Das sind die Innenstadt-Baustellen in OWL

Martin Krause

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Größte City-Baustelle in OWL: Das „Loom" soll im Herbst 2017 fertig sein. Im Zentrum entsteht eine Glaskuppel, die sich über eine offene Galerie wölben wird. - © Reddeker
Größte City-Baustelle in OWL: Das „Loom" soll im Herbst 2017 fertig sein. Im Zentrum entsteht eine Glaskuppel, die sich über eine offene Galerie wölben wird. (© Reddeker)

Bielefeld/Kreis Lippe. Der Einzelhandel steht unter Druck. Der Boom des Onlinehandels und die Eröffnung immer neuer Fachmärkte, Outlet-Center und Möbelhäuser am Rande der Innenstädte trifft die Läden in den Fußgängerzonen. Viele Händler klagen daher über sinkende Käuferfrequenzen und stagnierende Umsätze.

Der demographische Wandel mit Bevölkerungsrückgängen in vielen ländlichen Bereichen wird verstärkt durch anhaltende Landflucht – Experten wie Michael Reink vom Handelsverband Deutschland diagnostizieren eine Migration in die Großstädte. Immerhin, in OWL sind die Probleme längst erkannt. Selten zuvor rollten die Bagger in so vielen Innenstädten der Region.

BIELEFELD

Das größte Bauprojekt ist der Bau des ECE-Shopping-Centers Loom in der Bielefelder City. Für 120 Millionen Euro entsteht eine Mall mit mehr als 100 Einzelhandelsgeschäften. „Schon jetzt sind 85 Prozent der Ladenflächen an namhafte Betreiber vergeben", teilte Center-Manager Michael Latz nun mit, macht aber aus den Namen der Mieter noch ein Geheimnis – auf Wunsch der Vertragspartner, wie es heißt. Ebenso unklar ist noch das genaue Eröffnungsdatum – Ziel ist ein Tag im Herbst 2017. Bisher liefen die 2015 begonnenen Bauarbeiten aber „zügig und planmäßig".

DETMOLD

Die Treppenhäuser für das neue Parkhaus am Detmolder Finanzamt. - © Bernhard Preuss
Die Treppenhäuser für das neue Parkhaus am Detmolder Finanzamt. (© Bernhard Preuss)

In der lippischen Hauptstadt musste ebenfalls ein leerstehendes Hertie-Kaufhaus mit neuem Leben gefüllt werden. Der Umbau ist inzwischen fertig, aber einzelne Handelsflächen sind noch nicht belegt. In zentraler Lage entsteht gegenwärtig für 4,8 Millionen Euro ein neues Parkhaus. Auch die Mittelstraße in der Lemgoer Innenstadt wird erneuert.

HERFORD

Die Herforder Innenstadt. - © Loschen
Die Herforder Innenstadt. (© Loschen)

Sehr ambitioniert erscheint, was in Herford angestoßen wurde: Hier verfolgt Bürgermeister Tim Kähler seit April 2015 einen „Masterplan Innenstadt" mit 43 Einzelmaßnahmen. Dazu gehört die bereits abgeschlossene Neugestaltung der Fußgängerzone mit Bäckerstraße und Lübberstraße.

Ein Herzstück wird der Komplettumbau des alten Kaufhof-Komplexes durch private Investoren. Nach der Entkernung wird bis März 2018 für einen zweistelligen Millionenbetrag ein Shopping-Center eingerichtet. Abgerundet wird das Projekt durch Wohnungen. Die Sanierung der alten Markthalle ist ein weiteres Vorhaben, das Volumen beträgt mehr als drei Millionen Euro.

PADERBORN

Die Metropole des Hochstifts räumt derzeit mit einer zentralen Beton-Bausünde der 70er Jahre auf: Für rund 13 Millionen Euro werden die beiden Königsplätze „revitalisiert" und verschönert. Bis Anfang 2018 sollen 2.000 Tonnen Beton aus dem Stadtbild verschwinden. Parallel werden auch der Domplatz und der benachbarte Marktplatz umgestaltet und mit neuem Pflaster und Bepflanzung versehen. Geprüft wird noch eine Verlegung des unter den Königsplätzen liegenden Busbahnhofes.

GÜTERSLOH

Der Kolbeplatz in Gütersloh. - © Menzel
Der Kolbeplatz in Gütersloh. (© Menzel)

In Gütersloh war bis 2015 die Bebauung des innerstädtischen Kolbeplatzes vervollständigt worden – womit eine Entwicklung vom Parkplatz zur Einkaufszone abgeschlossen wurde. In diesem Jahr will die Stadt nun den Bahnhofsplatz neu gestalten, um eine bessere Anbindung an die Fußgängerzone herzustellen.

MINDEN

Die Fußgängerzone in Minden wird derzeit saniert. - © Köppelmann
Die Fußgängerzone in Minden wird derzeit saniert. (© Köppelmann)

Das lange leerstehende frühere Hertie-Kaufhaus ist umgebaut, H&M gehört zu den ersten neuen Mietern. Die Fußgängerzone im Bereich der Obermarktpassage wird derzeit saniert. Am Marktplatz will ein Investor das ehemalige Wehmeyer-Gebäude modernisieren und die benachbarten Martini-Treppen, die in die Oberstadt führen, neu gestalten.

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